Pressekonferenz des LGRB zu Erdbeben des Geothermieprojektes Basel

22.03.2007 | Forschung, EGS | Enerchange

Am Montag, den 26. Februar 2007 gaben Ralph Watzel, Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB), und Wolfgang Brüstle, Leiter des Landeserdbebendienstes im LGRB, in einer Pressekonferenz Ihre Einschätzung zu den schweizerischen Ursachenberichten ab und stellten sich erstmals den Fragen der Presse.

Beim „Hot-Dry-Rock“-Projekt (HDR) in Basel kam es zu vier spürbaren Erdbeben mit einer Magnitude von 3,1 bis 3,4 auf der Richterskala. Nach Aussage des LGRB war das starke Beben vom 8.12.2006 nicht vorhersehbar. Die Betreiber des Geothermieprojektes rechneten nicht mit weiteren Beben in dieser Größenordnung, da die Stimulation mit dem Auslösen des ersten Bebens eingestellt worden war. Grund für die Nachbeben ist laut Ralph Watzel ein „langer Bremsweg“ bis zum kompletten Abklingen der Spannungen und könne mehrere Monate dauern.

Wolfgang Brüstle betonte, dass durch die Injektion lediglich vorhandene tektonische Spannungen ausgelöst wurden. Dies werde durch seismologische Messungen des Landeserdbebendienstes im LGRB bestätigt.

Wolfgang Brüstle und Ralph Watzel wiesen nochmals darauf hin, dass von der Betreiberfirma Geopower vor der Stimulation auf die Möglichkeit von spürbaren Erdbeben hingewiesen worden sei. Darüber wurde im Vorfeld jedoch nur vom SWR in den Nachrichten berichtet.

Anhand der erzeugten Bruchflächen sich erklären, dass die Wahrscheinlichkeit, durch Stimulation des Reservoirs ein Beben größer Magnitude 4 auszulösen, sehr gering ist. Dies hängt damit zusammen, dass die Ausdehnung der Bruchflächen eines Bebens der Magnitude 6 in der Größenordnung von 20 bis 30 km liegt, diejenige eines Magnitude 3 Bebens beträgt dahingegen lediglich einige 100 m. Die gewollten Mikrobeben mit Stärken zwischen 1 und 2 sind durch die geringe Energie nur noch mit hochempfindlichen Geräten nachzuweisen.

Die in Basel gewonnenen Daten lassen eine Beziehung zwischen der Injektionsrate und der Häufigkeit von Beben zu erkennen. Es sei nun Ziel der Forschung, eine Steuerungstechnik zu entwickeln, durch die diese spürbaren Beben verhindert um somit auch eine Störung des Alltags der Bevölkerung vorgebaut werden könne, so Ralph Watzel.  Bei künftigen Vorhaben sollten die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung in bestmöglicher Weise berücksichtigt werden, Watzel weiter.
 

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