Unter der Gemeinde Sauerlach in einer Tiefe von 4.000 Metern befindet sich ein Tiefenwasserreservoir, welches eine Temperatur von 140 Grad Celsius hat. Dieses soll nun mithilfe einer zweiten Geothermieanlage erschlossen werden, um weitere 6.000 Haushalte in der Gemeinde Sauerlach zu versorgen. Auch die Stadtwerke München planen den Ausbau ihrer Fernwärmeversorgung, indem 100.000 weitere Anschlüsse ermöglicht werden.
Bereits seit 2005 darf in Sauerlach Erdwärme aus Tiefenwasser gewonnen werden, die erste Anlage ging 2014 in Betrieb. Um die 600 Haushalte werden derzeit versorgt, darunter auch gemeindliche Liegenschaften. Laut der Süddeutschen Zeitung stellt der Betreiber des Kraftwerks, die Stadtwerke München, dafür eine thermische Leistung von vier Megawatt zur Verfügung. Nun sind sechs neue Bohrungen geplant, die ab 2028 beginnen könnten. Auch soll eine neue Wärmeverteilerstation nahe dem bestehenden Kraftwerk gebaut werden.
Insgesamt soll die zweite Geothermieanlage mit drei Dubletten 120 Megawatt Einspeiseleistung erzeugen. Für den Anschluss an die Versorgung im Münchner Stadtgebiet soll eine 25 Kilometer lange Transportleitung von Sauerlach nach München Perlach gelegt werden. Mit der eingespeisten Fernwärme können die Stadtwerke weitere 100.000 Haushalte versorgen. Durch den Zusammenschluss kann zudem die Netzstabilität erhöht werden. Im Rahmen des Ausbaus können auch die Gemeinden Hofolding und Brunnthal an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden.
Dem Gemeinderat obliegt, ob die sechs Bohrungen in die Tat umgesetzt werden. Ob die anderen elf Gemeinden des Landkreises München an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, ist ebenfalls noch offen. Ab 2033 könnte sich einiges ändern, denn ab diesem Zeitpunkt wird die Stromproduktion mit Erdwärme nicht mehr durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet. Durch den Wegfall dieser Förderung wird in Sauerlach dann nur noch Wärme für die Gemeinden erzeugt.