Bewilligung des Verbundvorhabens agEnS für das Geothermieprojekt Rhein-Pfalz

05.06.2024 | Finanzierung | Enerchange

Das Verbundvorhaben agEnS „Demonstration eines adaptiven, multilateralen Lagerstättenaufschlusses für geothermische Energie zur Seismizitäts- und Kostenmitigation im Oberrheingraben“ mit einer Fördersumme von insgesamt 44,4 Mio. Euro wurde am 1. Juni 2024 über eine Projektlaufzeit von fünf Jahren bewilligt. Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Die geopfalz GmbH & Co. KG (geopfalz), eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Speyer GmbH und der Stadt Schifferstadt, wird als Verbundkoordinator für die Bewilligung des Teilvorhabens „Lagerstättenaufschluss und -evaluation mit begleitender Kommunikation und Wirtschaftlichkeitsanalyse“ eine anteilige Förderung von ca. 24,3 Mio. Euro erhalten. Die verbleibenden Fördermittel in Höhe von ca. 20,1 Mio. Euro gehen an die weiteren Projektpartner. Jörg Uhde (Stadtwerke Speyer GmbH) wird die weitere Finanzierung des Projektes auf der IGC Invest Geothermal am 25. Juni vorstellen. Die geopfalz wird in diesem Teilvorhaben die erste tiefengeothermische Dublette, einen Grundbaustein zur geothermischen Wärmeversorgung, für das interkommunale Geothermieprojekt „Rhein-Pfalz“ erstellen. Ziel ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Speyer und Schifferstadt. Diese Arbeiten werden mit intensiven kommunikativen Maßnahmen und Studien zu wirtschaftlichen Aspekten begleitet.

Das wesentliche Ziel des beantragten Pilot- und Demonstrationsvorhabens agEnS besteht darin, eine innovative Strategie zur Erschließung einer typischen geothermischen Lagerstätte im Oberrheingraben in der Region Speyer und Schifferstadt umzusetzen. Hierdurch sollen sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die öffentliche Akzeptanz derartiger Projekte verbessert werden. Das Verbundprojekt agEnS soll aufzeigen, dass durch eine zukunftsweisende Aufschlusstechnik, bei der von einer Hauptbohrung aus mehrere Seitenbohrungen durchgeführt werden, das Reservoir so geomechanisch und hydraulisch optimiert erschlossen werden kann, dass die Risiken induzierter Seismizität reduziert und die Produktivität des Reservoirs gesteigert werden können.

Das Vorhaben agEnS ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt, an dem die geopfalz, das Institut für geothermisches Ressourcenmanagement in der ITB gGmbH, die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, die Ruhr-Universität Bochum, die geomecon GmbH und die Technische Universität Bergakademie Freiberg beteiligt sind. Des Weiteren ist die Geo-Energie Suisse AG als assoziierter Partner am Vorhaben agEnS beteiligt und soll darüber hinaus, finanziert durch das schweizerische Bundesamt für Energie (BFE), eigene Forschungsarbeiten durchführen.

Neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Verbundforschungsvorhaben agEnS im Rahmen des Ergänzungsprojekts LISagEnS mit einem Fördervolumen von zusätzlich ca. 1,8 Mio. Euro, welches Fragen zur Grundlagenforschung adressiert.

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