Badenova untersucht Potenziale für Erdwärme in Lahr und Lörrach

17.04.2023 | Erkundung & Analyse | Karin Jehle
Regierungspräsidium Freiburg

Mit der Beantragung von zwei Aufsuchungsgenehmigungen nördlich und südlich von Freiburg will der Energieversorger badenovaWÄRMEPLUS das Geothermiepotenzial der Region weiter erkunden. Mit einer Entscheidung des Regierungspräsidiums Freiburg wird nach der Sommerpause gerechnet. Im Anschluss daran soll eine Vorstudie die möglichen Projektgebiete weiter eingrenzen.

Im Projekt Erdwärme Breisgau hat die badenovaWÄRMEPLUS bereits umfangreiche geophysikalische Untersuchungen durchgeführt und ist nun an der Auswertung der Daten, um die geeigneten Bohrziele zu identifizieren. Die geothermische Wärme soll den Kommunen am Standort der Anlage und auch der Stadt Freiburg zugutekommen.

Nun geht die badenovaWÄRMEPLUS in zwei weiteren Potenzialgebieten für Geothermie voran, wie sie in einer Presseerklärung mitteilte. Konkret gehe es darum, in der südlichen Ortenau rund um Lahr sowie im Raum Lörrach mögliche Standorte für Erdwärme zu finden. Nach aktuellem Stand kommen im Einzugsgebiet um Lahr elf Kommunen in Frage, in Lörrach sind es 14. Beim Regierungspräsidium Freiburg (RP) wurde deshalb formell eine Aufsuchungserlaubnis für die beiden Gebiete beantragt.

Die Aufsuchungserlaubnis ist erforderlich, um diese Gebiete genauer untersuchen zu dürfen. Zuständig für die Erteilung ist das im RP angesiedelte Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB). Mit der bergrechtlichen Erlaubnis sind jedoch noch keine technischen Maßnahmen gestattet. Nach der Erlaubniserteilung des LGRB, die nach der Sommerpause erwartet wird, will badenovaWÄRMEPLUS zunächst mit einer Vorstudie beginnen.

Projektleiterin Dorothee Fechner konkretisiert das weitere Vorgehen in der Pressemitteilung: „Wir analysieren dabei bereits vorhandene Daten von beispielsweise früheren Bohrungen oder geophysikalischen Untersuchungen, das ist reine Schreibtischarbeit.“ Ziel solle sein, im Anschluss in den Gebieten eine erste Eingrenzung für tiefergehende Untersuchungen vornehmen zu können.

Die Voruntersuchungen bei beiden Erlaubnisfeldern sprächen für eine mitteltiefe Geothermie bei rund 1.200 bis 1.400 Metern Tiefe und einer erwarteten Wärme von rund 50 – 60°C. „Damit sind die Untersuchungsgebiete zwar weniger tief als im Projekt Erdwärme-Breisgau und bieten deshalb etwas weniger Wärmeausbeute, sind aber für die regionalen Wärmenetze und die Menge an Abnehmern perspektivisch ausreichend,“ erklärt Fechner.

Das Erlaubnisfeld um die Ortenau-Stadt Lahr ist 207 km2 groß und beinhaltet die Kommunen Ettenheim, Friesenheim, Kappel-Grafenhausen, Kippenheim, Lahr/Schwarzwald, Mahlberg, Meißenheim, Rhinau (Frankreich), Ringsheim, Rust und Schwanau. Das Feld um Lörrach schließt bei einer Größe von 160 km2 die Kommunen Binzen, Efringen-Kirchen, Eimeldingen, Fischingen, Grenzach-Whylen, Inzlingen, Kandern, Lörrach, Rheinfelden (Baden), Rümmingen, Schallbach, Steinen, Weil am Rhein und Wittlingen mit ein.