Laut Dr. Herbert Pohl, dem Gründer und Geschäftsführer der Deutschen ErdWärme, handelt es sich bei der ersten Bohrung um einen bedeutenden Meilenstein für das örtliche Geothermieprojekt. Trotz vielversprechenden Voruntersuchungen könne erst nach dem Abteufen und Testen der ersten Bohrung untersucht werden, ob ausreichend Tiefenwasser für den wirtschaftlichen Betrieb eines Kraftwerks vorhanden ist. Bis Ende des Jahres sollen eine zweite Bohrung sowie ein Langzeittest folgen. Neben Graben-Neudorf erhofft sich der regionale Energieerzeuger zudem eine Erweiterung des Strom- und Wärmenetzes mithilfe der Projekte in Waghäusel, Karlsruhe und Dettenheim.
Wie in einem Beitrag des SWR zum Bohrstart veröffentlicht, stehen den Befürwortern des Geothermieprojekts auch Gegner einer lokalen Bürgerinitiative entgegen. Der Südwestrundfunk hat mit Bürger:innen gesprochen, die Bedenken bezüglich einer potentiellen Lärmbelastung, Lichtverschmutzung, sowie möglicherweise drohenden Schäden durch kleinere Erdbeben äußerten. Obwohl das Bergrecht eine Beweislastumkehr zulasten der Kraftwerksbetreiber vorsieht – dieser im Schadensfall also nachweisen muss, dass Risse oder ähnliches nicht durch die Anlage entstanden sind – fürchten Anwohner auf den Kosten sitzen zu bleiben. Des weiteren gibt der SWR an, dass Unterstützer:innen der Initiative eine anfänglich hohe Investitionslast, die beim Ausbau eines Fernwärmenetzes entsteht und vor allem von den Kommunen getragen werden muss, kritisieren. Die Aktivisten erwägen demnach rechtliche Schritte.