Bürgerdialog zur GeoWärme Südpfalz gestartet

26.01.2017 | Public Relations, Projekte | Sabine Volland

Die Deutsche Erdwärme möchte in der Südpfalz ein neues Tiefengeothermieprojekt entwickeln. Vergangenen Dienstag startete der Bürgerdialog im Rahmen eines Infomarkts zu „GeoWärme Südpfalz“ in Germersheim.

Zwischen Bellheim, Lustadt und Germersheim soll das neue Geothermiekraftwerk entstehen und Wärme für 56.000 Anwohner bereitstellen, so zitiert das Morgenweb Lutz Stahl, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Deutsche Erdwärme. Noch bevor der behördliche Genehmigungsprozess für das Projekt aufgenommen wurde, fand bereits der erste Bürgerdialog statt, an dem circa 150 Teilnehmer in der Germersheimer Stadthalle diese Woche teilgenommen haben.

In den zahlreichen Diskussionen benannten viele Teilnehmer die Ereignisse um das Geothermieprojekt Landau als Hauptgrund für ihre Skepsis. Stahl betonte, dass bei den derzeit 34 in Betrieb befindlichen Anlagen in Deutschland eine deutliche technische Entwicklung stattgefunden habe und sich die Fehler aus dem Landauer Projekt nicht mehr wiederholen würden. Auch der Umgang mit induzierter Seismizität im Rahmen eines Frühwarnsystems sei gut geregelt, so Stahl im Morgenweb. Die Anlage würde mit einem Ampelsystem seismisch überwacht, erklärte der Seismologe Stefan Baisch den fragenden Teilnehmern. Im Fall eines sich andeutenden seismischen Ereignisses, würde das Geothermiekraftwerk frühzeitig heruntergeregelt oder abgeschaltet, um entsprechende Nachlaufeffekte zu berücksichtigen, so Baisch in der heutigen online-Ausgabe des Mannheimer Morgens. Auf Fragen, wie man den Druck bestimmen wolle für die Rückführung des Thermalwassers vom Wärmetauscher in das Reservoir, erläuterte der Geologe Dr. Detlev Rettenmaier den Prozess einer dreidimensionalen Analyse, über die durchlässige Strukturen im Untergrund ermittelt würden, auf die ein niedriger Verpressdruck anzuwenden wäre.

Die Veranstaltung am vergangenen Dienstag war der Auftakt einer Reihe von Dialogveranstaltungen für das Projekt GeoWärme Südpfalz. Bis Juni läuft der Beteiligungsprozess, der auch im Internet über die Plattform Bürgerdialog Geowärme geführt werden kann. Danach wird sich entscheiden, ob die Bevölkerung einem neuen Geothermiekraftwerk in der Südpfalz offen gegenüber steht. Ein Projektstart wäre frühestens für 2019 vorgesehen. Eine konkrete Standortbestimmung gibt es derzeit noch nicht, so der Mannheimer Morgen in seiner gestrigen online-Ausgabe.

Quelle:

morgenweb, morgenweb