"Das GEothermies-Programm legt den Grundstein für eine nachhaltige und kontrollierte Entwicklung der Geothermie in Genf", erklärt Antonio Hodgers, Staatsrat des Territorial Departments. „Geothermie ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Bis 2050 könnte die Geothermie 30 Prozent des Wärmebedarfs des Kantons decken."
Das vom Kanton Genf gelenkte und von SIG durchgeführte GEothermie-Programm zielt darauf ab, den Untergrund des Genfer Beckens zu kartieren, um die am besten geeigneten Standorte für die Nutzung der Geothermie zu identifizieren. Dieses Programm besteht aus mehreren Modulen, darunter Kampagnen zur Erfassung seismischer Daten sowie Explorationsbohrungen mittlerer Tiefe, für die auch die gewährten Zuschüsse eingesetzt werden sollen.
Das Bundesamt für Energie hat kürzlich für das Explorationsmodul des GEothermie-Programms einen Zuschuss von 27,5 Millionen Franken zur Verfügung. "Dieser OFEN-Zuschuss ist eine Anerkennung der vom Staat Genf und der SIG gewählten Methode, die darin besteht, den Untergrund vor Beginn der Arbeiten genau zu charakterisiern. Wir möchten die Umwelt respektieren, um Genfer mit dieser erneuerbaren Energiequelle zu versorgen, die uns rund um die Uhr zur Verfügung steht ", erklärt Christian Brunier, Geschäftsführer der SIG.
Ermutigende Ergebnisse der Lully-Bohrung
In der Bernex, südweslich von Genf wurde in den vergangenen acht Monaten, die so bezeichnete Lully-Explorationsbohrung abgeteuft. Jetzt wurde eine Tiefe von 1.456 Metern erreicht und damit, eine der tiefsten Bohrungen erstellt, die jemals in Genf gebohrt wurden. In der Bohrung steigt das Tiefenwasser mit einer Temperatur von 53 Grad Celsius artesisch auf. Weitere Tests sollen Aufschluss über die Geologie und das geothermische Potenzial geben und ob der Standort für eine geothermische Nutzung geeignet ist.
So haben die Bohrungen unter anderem gezeigt, dass es einen Sandstein im Untergrund gibt, der in einer Wüste, wo sich Genf heute befindet, vor 50 Millionen Jahren entstanden ist. Es sind jedoch weitere Untersuchungen vorgesehen.
Die Lully-Bohrung haben ebenso wie die vorangegangene in Satigny viele Informationen generiert, die für die weitere Erkundung von Nutzen sind.
GEothermies: ein nachhaltiges und kontrolliertes Entwicklungsprogramm
Das 2014 initiierte GEothermies-Programm sieht vier Explorationsbohrungen bis in mittlere Tiefe in vier verschiedenen geologischen Formationen vor, um einen repräsentativen Überblick über den Genfer Untergrund zu erhalten. In Satigny und Lully wurden bereits zwei Brunnen gebohrt, dir zu der Annahme führen, dass es im Untgergrund unter Druck stehende Aquifere gibt.
Die Nutzung der tiefen Geothermie wird es in Zukunft ermöglichen, die CO2-Emissionen stark zu reduzieren und damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, die durch saubere und lokale Energie ersetzt werden.
Auf dem Weg zur Geothermienutzung im Kanton
Das seit dem Start des Explorationsprogramms im Jahr 2014 erworbene Wissen bestätigt das Potenzial der tiefen Geothermie in Kanton Genf. Die bisher gesammelten Daten ermöglichen es, die große geologische Vielfalt des Genfer Beckens und das signifikante Energiepotential seiner Grundwasserhorizonte zu entdecken. Während der Erkundungsphasen entwickelte sich der Umfang des Programms zur Nutzung der Grundwasserhorizonte aller Tiefen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen des gesamten Gebiets und den kantonalen Zielen der Energiewende gerecht zu werden. Heute wird das Potenzial der Geothermie als Hauptakteur der Energiewende angesehen.
Das GEothermies-Programm sieht vor, die Energie aus der Tiefe durch eine Vielzahl von ´Lösungen zu nutzen: von geringer bis mittlerer Tiefe, und langfristig auch in großer Tiefe. Ob es um die Beheizung eines Stadtteils, die Kühlung eines Gebäudes oder die Speicherung von Energie geht, das Programm unterstützt die Entwicklung von Projekten zur Gewährleistung einer effizienten und nachhaltigen Nutzung der lokalen natürlichen Ressource.
Um die Entwicklung und den Betrieb vorzubereiten und die nachhaltige Nutzung der Geothermie sicherzustellen, verlässt sich der Kanton Genf weiterhin auf SIG, seinen Industrie- und Schlüsselpartner.