Geothermie, ein Glücksfall für Bayern

20.04.2012

Eine LIAG Untersuchung bescheinigt der Geothermie in Bayern gute Aussichten.

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover (LIAG) kommt in dem Projekt „Geothermische Charakterisierung von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München“ zu dem Ergebnis, das die oberbayrischen Anlagen auch in 50 Jahren stabile Förderbedingungen aufweisen werden.

Obwohl die Geothermie außerhalb großer Vulkangebiete noch einiges Entwicklungspotenzial aufweist, kann sie in Süddeutschland als Energie-Leistungsträger bezeichnet werden, was auf die günstigen geologischen Verhältnisse im Untergrund des Alpenvorlands beruht.

Der dabei wichtige Malm, ein Kalk- und Dolomitstein der Höhenzüge und Steilanstiege der Schwäbischen Alb, wird nach Süden in Richtung Alpen von einigen tausend Meter mächtigen Schichten der Alpenvorlandsedimente (Molasse) überdeckt. Der Malm führt in Karsthöhlen, Klüfte, Spalten und Poren riesigen Mengen an mit zunehmender Tiefe wärmer werdenden Wassers. Dieser Malm-Aquifer ist das bedeutendste hydrogeothermische Reservoir in Mitteleuropa.
Um die langfristige Nutzung dieser Energie-Quelle zu gewährleisten, Standen die gegenseitige Beeinflussung geothermischer Dubletten und die Erforschung des Zusammenhangs seismischer und hydraulischer Parameter und weitere Fragestellungen im Mittelpunkt des Untersuchungs-Projekts.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt erarbeitete zusammen mit den Partnern aus Hochschulen (FU Berlin, LMU München) und Wirtschaft (Geothermie Neubrandenburg, Aquasoil, HydroConsult) unter der Koordination des LIAG das Forschungs-Projekt. Dabei standen die seismischen Daten von Unterhaching unter anderem im besonderen Interesse des Forschungsvorhabens.

Simulationen zeigten sehr ermutigende Ergebnisse für die langfristige Geothermie-Nutzung. Sie ergaben, das nur im Nahbereich der Brunnen eine nennenswerte Beeinflussung zu verzeichnen sein wird. Beeinflussungen der Bohrungen der verschieden Projekte untereinander sind auszuschließen.
Die Ergebnisse des am 31.12.2011 beendeten Projekts werden am 23. April auf der EGU-Tagung in Wien der Fachwelt vorgestellt (EGU2012-9157). Weitere Information auf der Projektseite des LIAG. (va)

Quelle: www.idw-online.de

Schlagworte