Geothermie im Breisgau: Standort wahrscheinlich nicht im Freiburger Stadtgebiet

21.07.2021 | Vorerkundung | Karin Jehle
Luftbild Freiburg

Die Badenova-Tochter Wärmeplus will die Fernwärme in Freiburg und Region mit Hilfe der Tiefengeothermie weiter dekarbonisieren. Aktuell sucht sie nach dem besten Standort, der wahrscheinlich nicht auf Freiburger Gemarkung liegen wird.

Bei einer Online-Podiumsdiskussion der Freiburger CDU-Fraktion sagte Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova Wärmeplus, laut einem Bericht in der Badischen Zeitung, dass der Bohrstandort mit relativ großer Wahrscheinlichkeit nicht auf Freiburger Gemarkung liegen werde. An anderen Stellen sei das Potenzial größer.

Wichtig sei die Großstadt indes als Wärmeabnehmer, um das Projekt in die Wirtschaftlichkeit zu bringen. Die Badenova Wärmeplus rechnet mit einer Investition von 50 Millionen Euro und will 20.000 bis 30.000 Haushalte mit geothermischer Fernwärme versorgen. Eine entsprechende Kund:innendichte findet sich eher in der Stadt.

Die Gemeinden, die zwischen Bohrstandort und städtischen Abnehmer:innen quasi am Weg liegen, können jedoch auch mit einem Anschluss an die Fernwärmeleitungen rechnen. Längere Leitungen sind aber teurer, was sich wiederum auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Preiser versprach in der Diskussion, dass dies nicht zu Lasten der Verbraucher:innen gehen werde.

Aktuell untersucht die Badenova-Wärmeplus die geologischen Gegebenheiten in der Region zwischen Freiburg, Breisach und Buggingen, um den besten Standort zu finden. Dafür führt sie Aero-Magnetik und Gravimetrie-Messungen mit Helikoptern durch (wir berichteten).

Bis zum Spätsommer sollen die Ergebnisse vorliegen, so dass fünf bis sechs Kommunen in die engere Wahl kommen. Anschließend soll eine 3D-Seismik mit vertiefenden Untersuchungen den optimalen Bohrstandort klären. Mit einem Beginn der Wärmeversorgung rechnet die Badenova-Wärmeplus ab 2026.

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