Der Wilhelmsburger Flakbunker stammt aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde zu einem Energiebunker umgebaut, der regenerative Energie liefert. "Wir haben eine große Solarthermieanlage, wir haben Industrieabwärme, wir haben Biomethan-Blockheizkraftwerke, wir haben einen riesigen Warmwasserspeicher im Energiebunker. Uns fehlt eigentlich nur die Geothermie, um dieses erneuerbare Wärmekonzept einmal komplett an einem Standort zu leben,“ erklärt Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie in der Hamburger Morgenpost. Bisher werden in Wilhelmsburg 2.000 Haushalte mit Wärme aus dem Energiebunker versorgt. Zukünftig soll das deutlich zunehmen, mit geothermisch erzeugter Wärme für die Nahwärmeversorgung von Bestandsgebäuden und Neubauten.
17 Millionen Euro für die erste Bohrung
Seismische Untersuchungen hatten ergeben, dass in 3.500 Metern Tiefe 130 Grad Celsius heißes Tiefenwasser vermutet werden kann. Dies soll zur regenerativen Energiegewinnung gefördert werden. Thomas-Tim Sävecke, Bereichsleiter Produktion bei Hamburg Energie und Initiator des Projektes geht von etwa 17 Millionen Euro Kosten für die erste Bohrung aus. „Wir haben von da unten nur seismische Untersuchungen. Wir interpretieren bisher also nur die Daten und wir müssen dort gewesen sein, um zu wissen, was da wirklich ist,“ sagte er der Hamburger Morgenpost. Bei Fündigkeit, ist eine zweite Bohrung notwendig, um das geförderte Tiefenwasser wieder zurückzuführen, die nochmals rund 13 Millionen Euro kosten soll.
Sävecke verdeutlichte gegenüber der Hamburger Morgenpost weiter: „Wir gehen davon aus, dass so eine Geothermiebohrung zwischen 40 und 50 Jahre regenerative Energie liefert. Und wir erwarten eine thermische Leistung von mehr als 10 Megawatt.“ Bei dieser langen Laufzeit ist der Betrieb von Geothermieanlagen im Vergleich zu fossilen Anlagen, die aufgrund der Brennstoffe hohe Betriesbkosten haben, sehr günstig und und zudem nahezu CO2-frei.
Risiko wird als beherrschbar angesehen
Sävecke geht von geringen Risiken wegen dem sandigem und tonigem Untergrund aus und sieht aus diesem Grund auch das Erdbebenrisiko, sowie Gips-Quellungen in Norddeutschland als gering an. Das größte Risiko ist nach Angaben von Prinz, dass kein Tiefenwasser gefunden wird, auch trotz sehr umfangreicher Untersuchungen. Da dieses Risiko die Stadt nicht alleine tragen kann, braucht es auch deshalb die Förderung als Reallabor, wird der Geschäftsführer in der Hamburger Morgenpost zitiert.