Herrenknecht bricht Lanze für tiefe Geothermie

24.11.2014 | Marktentwicklung, Politik | Jochen Schneider

In einem Interview mit der Badischen Zeitung spricht sich Dr. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenkecht AG, trotz niedriger Gaspreise für den Ausbau der tiefen Geothermie aus - und kündigt eine Änderung der Firmenstrategie an.

Obwohl das Geschäft bei Tunnelvortriebsmaschinen stagniere, zeigte sich Firmenchef mit der Entwicklung seines Kerngeschäfts und dem bisherigen Auftragseingang "sehr zufrieden". Für 2014 prognostiziert er einen Jahresumsatz von rund 1,1, Milliarden Euro.

Schwieriger sieht er das Geschäft bei Herrenknecht Vertical. Mit dem Unternehmen ist er vor ca. zehn Jahren in das Tiefbohrgeschäft eingestiegen und macht dort nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von ca. 50 Millionen Euro. Diesen will er in zwei Jahren verdreifachen und schwarze Zahlen schreiben. Er gibt jedoch zu, dass es insbesondere im Öl- und Gasgeschäft schwierig sei, neben den etablierten Bohrmaschinenanbieter Fuß zu fassen. Hier müsse man eben etwas Besseres als die anderen bieten.

Aber auch im Bereich Tiefengeothermie will Herrenknecht weiterkommen und deutet in diesem Zusammenhang Verädnerungen an. Angesprochen darauf, dass Herrenknecht Vertical nur die Technik liefere und nicht selbst tiefengeothermische Projekte bohre, sagte Herrenknecht der Badischen Zeitung vielsagend: "Wir werden auf diesem Gebiet, das ich für absolut zukunftsträchtig halte, selbst Know-how aufbauen".

Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Geothermie funktioniert und als Energiequelle rund um die Uhr zur Verfügung steht, wie Herrenknecht betont. Die Probleme die aufgetreten sind, wie die Schäden in Staufen führt er auf "Nichtskönner" in der oberflächennahen Geothermie zurück, die Auswirkungen der seismischen Ereignisse in Basel auf fehlende Information und Durchsetzungsvermögen der Politiker. Dies vermisse er grundsätzlich in der Politik, vor allem auch bei seiner eigenen Partei der CDU.

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