Ökowärme aus dem Geothermieheizkraftwerk Kirchstockach

20.07.2021 | Anlagentechnik | Jochen Schneider
Wärmezentrale der Geothermieanlage Kirchstockach

Das EEG war die Initialzündung für den Bau des Geothermiekraftwerks in Kirchstockach, da sofort ab der Inbetriebnahme die produzierte Energie vergütet wurde. Acht Jahre nach der Inbetriebnahme wird jetzt auch Wärme ausgekoppelt.

Die Wärmewende in Oberbayern kommt weiter voran. Die SWM haben mit der jetzt erfolgten Wärmeauskopplung ihr vormals reines Geothermiekraftwerk zu einem Heizkraftwerk ausgebaut. Gleichzeitig wurde die neu gebaute, neun Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung in Betrieb genommen. Über diese können die SWM nun Kundinnen und Kunden u. a. in Hohenbrunn, Ottobrunn, Putzbrunn, Riemerling und Neubiberg mit der dekarbonisierten Wärme aus der Tiefe versorgen. Bisher erfolgte die Wärmeerzeugung durch dezentrale Blockheizkraftwerke. Diese sind nun nicht mehr notwendig und werden in den kommenden Wochen zurückgebaut.

Blockheizkraftwerk liefert Redundanz und Strom
Den Standort Kirchstockach ergänzt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk. Es sichert zum einen die Wärmeversorgung ab, zum anderen versorgt es die Fernwärmestation und das Geothermiekraftwerk mit Strom. Alle technischen und baulichen Erweiterungen wurden unter besonderer Berücksichtigung des Trinkwasserschutzgebietes sowie des benachbarten Biotops ausgeführt.

Ausbau der Transport- und Anschlussleitung
Neben neuen Anlagenteilen mussten Transport- und Anschlussleitungen errichtet werden. Die Transportleitung verläuft von Kirchstockach über Hohenbrunn, unter der A99 hindurch bis nach Ottobrunn und weiter nach Neubiberg. Sie schafft die Voraussetzung dafür, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Wärme-Inselnetze an die Geothermieanlage anzuschließen.
Neben der Versorgung der angrenzenden Gemeinden soll die Erdwärme aus der Region künftig auch ins Fernwärmesystem der SWM eingebunden werden.

Ottobrunner Fernwärmenetz wird dekarbonisiert
Ottobrunn betreibt bereits seit vielen Jahren ein lokales Fernwärmenetz. Bislang wurden gut 10 Prozent des Ottobrunner Wärmebedarfs durch klimaneutrale Fernwärme gedeckt. „Ich freue mich sehr, dass in Ottobrunn jetzt echte Erdwärme Einzug gehalten hat. Nun hoffen wir, dass es bald gelingt, das östliche und westliche Fernwärmenetz zusammenzuschließen. Die Gemeinde Ottobrunn wird auch weiterhin eng mit den SWM zusammenarbeiten, um gemeinsam dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen," betont Thomas Loderer, der erste Bürgermeister der Gemeinde Ottobrunn.

Quelle:

SWM

Projekte zu dieser News