Wie die SWM gestern in einer Pressemeldung mitteilten, ist die Fernwärmeauskopplung modular geplant. Im ersten Schritt wird eine Wärmeleistung von 12 MW ausgekoppelt. Durch Austausch und Erweiterung von Komponenten kann die Anlage bis auf 40 MW erweitert und damit einer wachsenden Netzleistung angepasst werden. Ein integriertes Blockheizkraftwerk erhöht durch Eigenstromerzeugung die Versorgungssicherheit des Standortes, auch die Abwärme wird klimafreundlich genutzt. Zudem wird in einer Kooperation mit Ganser Entsorgung, Betreiber der nebenan gelegenen Bioabfall-Vergärungsanlage, auch dort anfallende Wärme mitgenutzt. Diese kombinierte klimafreundliche Wärmeauskopplung wurde gemeinsam mit dem Landkreis München und den im Schulzweckverband beteiligten Gemeinden entwickelt.
Standort in der weiteren Schutzzone des Wasserschutzgebietes
Die SWM hatten die Anlage 2016 zusammen mit dem Kraftwerk in Dürrnhaar erworben. Im Bayerischen Molassebecken sind es die einizigsten Anlagen die ausschließlich Strom produzieren. Kirchstockach hat eine besondere Lage in der sogenannten „weiteren Schutzzone“ des Wasserschutzgebietes Hohenbrunn. Daher haben die SWM den Schutz des Grundwassers bereits in der Vorplanung für die Wärmezentrale besonders sorgfältig umgesetzt und sämtliche Schritte intensiv mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt. Die technischen und baulichen Erweiterungen werden mit besonders ressourcenschonenden Bauverfahren ausgeführt und somit die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert. Zudem wird das künftige Technikgebäude mit einer Fassadenbegrünung versehen, eine artenreiche Blühwiese angesät und zwei Bäume auf der Ausgleichsfläche vor Ort gepflanzt.
Regionales Konzept für CO2-neutrale Wärmeerzeugung
Mit den jetzt begonnenen Bauarbeiten wird die CO2-neutrale Energieerzeugung für die Landeshauptstadt und südöstlich von München gelegene Gemeinden weiter vorangetrieben. Mittelfristig ist vorgesehen, auch die bislang nicht miteinander verbundenen Fernwärmenetze in Ottobrunn, Neubiberg, Putzbrunn und Hohenbrunn zu verknüpfen und die leitungstechnische Lücke zur Geothermieanlage Kirchstockach zu schließen. Um weitere Erdwärmepotenziale zu erschließen, haben die SWM zudem in den Gemeinden südlich von München im Februar 2020 großflächige 3D-Seismikmessungen durchgeführt. Die erhobenen Daten werden aktuell ausgewertet. Neben der Versorgung der angrenzenden Gemeinden soll die Erdwärme aus der Region künftig auch ins SWM Fernwärmesystem eingebunden werden. Dafür müssen rund 22 Kilometer Ver-bindungsleitungen errichtet werden. Eine Machbarkeitsstudie zur genauen Trassierung wird in den kommenden Jahren folgen.