Ein Bürgerbegehren fordert bis zum Jahr 2022 den vollständigen Ersatz des Kohleblocks im Heizkraftwerk (HKW) München Nord durch Geothermieanlagen. Nach der Studie können bis zu diesem Zeitraum nicht ausreichend Geothermieanlagen gebaut werden, um dieses Szenario zu verwirklichen. Zudem wäre der Eingriff in die umliegende Infrastruktur so drastisch, dass die Stadt das in dem geforderten Zeitraum nicht verkraften könne hinsichtlich Baustellen und Verkehrskollaps, so das Ergebnis der Studie "Untersuchung unterschiedlicher Szenarien zum Ausstieg aus der Kohleverbrennung am Standort Nord", herausgegeben vom Ökoinstitut und den SWM.
Das HKW Nord 2 gilt als ein hocheffizientes und umweltverträgliches Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerk, das Strom und Fernwärme erzeugt und so die eingesetzten Ressourcen doppelt ausnutzt, so die SWM in ihrer Pressemitteilung. Das HWK Nord 2 bildet eine wesentliche Säule der Strom- und Fernwärmeversorgung für die Stadt München und ist wichtiger Baustein für die Versorgungssicherheit. Daher müsse der Umstieg auf Ökostrom geordnet ablaufen, so die SWM. Die Realisierung der Fernwärmevision 2040 soll zum größten Teil über Geothermieanlagen gedeckt werden. Für den sukzessiven Aufbau dieser großräumigen Fernwärmestruktur wird das HKW Nord 2 als konventioneller Back-up in den Übergangsphasen noch dringend benötigt.
Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag für die Ökowärme wird Geothermie liefern.