Die Géothermie Préalpes SA hat sich zum Ziel gesetzt das geothermische Potenzial der Schweiz zu erkunden und sofern möglich die Geothermie als lokale, erneuerbare und sichere Energiequelle zu nutzen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Kanton Freiburg. Aus diesem Grund werden aktuell im Bezirk Greyerz bis Ende des Monats seismische Messungen durchgeführt, um so ein schematisches Abbild des Untergrunds zu erstellen und das geothermische Potenzial zu bewerten.
Damit folgt die Messkampagne einer Vorstudie, welche bereits im Vorfeld auf bedeutende Tiefenwasser Vorkommen in Gruyère hindeutet. Die Datenaufnahme während der Messungen erfolgt mithilfe spezieller Vibrationsfahrzeuge, welche seismische Wellen in den Untergrund senden. Diese werden an den verschiedenen geologischen Schichten reflektiert und daraufhin von Geophonen aufgefangen. Durch die anschließende Auswertung und Interpretation der Datensätze lässt sich ein Bild des Untergrunds erstellen.
Messgebiet umfasst 18 Gemeinden
Das Messgebiet umfasst insgesamt 18 Ortschaften, mitunter die Gemeinden Bulle, Corbières, Hauteville, Pont-en-Ogoz, Sorens, Echarlens, Marsens, Riaz, Sâles, Vaulruz, Vuadens, Bas-Intyamon, Broc, Gruyères, Le Pâquier, Châtel-sur-Montsalvens, Crésuz und Val-de- Charmey.
Für eine möglichst störungsfreie Datenaufnahme ohne Hintergrundgeräusche, werden die Messungen überwiegend nachts durchgeführt. Die genaue Messroute kann anhand einer interaktiven Karte auf der Webseite der Géothermie Préalpes kontinuierlich verfolgt werden.
Nach Abschluss der Messungen werden die im Messgebiet verteilten Geophone wieder abgebaut.
Positive Rückmeldung aus der Bevölkerung
Bereits im Sommer dieses Jahres informierte Géothermie Préalpes SA die Grundeigentümer im Messgebiet, um so die Erlaubnis für die Installation der Geophone und die Durchfahrt der Messfahrzeuge einzuholen. Nach Angaben des Projektteams habe es innerhalb der betroffenen Gemeinden durchweg positive Rückmeldung auf das Vorhaben gegeben. Der Kanton Freiburg habe die Genehmigung für die Durchfahrt des Mess-Konvois und die Nutzung des öffentlichen Grundes am 7. März erteilt.
Geothermische Vorkommen in 3 bis 4 Kilometern Tiefe erwartet
Bislang werden nutzbare Wasservorkommen in einer Tiefe von drei bis vier Kilometern vermutet. Sollte sich dies bestätigen, könne das heiße Tiefenwasser für die Versorgung der Fernheizung (CAD) von Gruyère Energie genutzt werden. Darüber hinaus könne das Tiefenwasser bei einer ausreichend hohen Temperatur auch eine Stromerzeugung ermöglichen.
Weitere Arbeitsschritte
Im Anschluss an die Messkampagne folgt zunächst eine detaillierte Auswertung der gesammelten Daten. Dafür plant das Projektteam mehrere Monate ein. Darauf aufbauend sehen aktuelle Planungen eine weitere Messkampagne in einem eingegrenzten Gebiet sowie eine Erkundungsbohrung zwischen 2024 und 2027 vor.