Aufgrund der geographischen Lage entlang des sogenannten Pazifischen Feuerrings, verfügen die Philippinen über eine der größten potenziellen geothermischen Energiereserven weltweit. Laut einer im Jahre 2012 durchgeführten Studie des philippinischen Energieministeriums, beläuft sich das geothermische Potenzial auf rund 4.500 Megawatt (MW) und entspricht somit ca. einem Viertel des gesamten Strombedarfs des Landes. Derzeit werden allerdings nur in etwa 2.000 MW und damit 12 Prozent des Strom-Bedarfs mit Geothermie abgedeckt.
Große Geothermie-Ziele für die Philippinen
Im Rahmen des philippinischen Energieplans von 2016 bis 2030 soll die Geothermie bis 2030 mindestens 40 Prozent der Erneuerbaren Energien ausmachen. Zusätzlich soll die Gesamtkapazität bis 2040 auf 4.000 MW ansteigen. Diesbezüglich wurden Anfang des Jahres bereits fünf ausgewählte geothermische Untersuchungsgebiete für Ausschreibungen geöffnet. Laut des Energieministeriums werde nun alles daran gesetzt alle politischen Maßnahmen zur Förderung des Marktes für Erneuerbare Energien umzusetzen, einschließlich weiterer Konzepte wie die Renewable Portfolio Standards (RPS), das Green Energy Option Program (GEOP), das Enhanced Net Metering Programm und die Einrichtung des Renewable Energy Market.
Finanzielle Verlockung
Um die Attraktivität des philippinischen Energiemarkts für potenzielle Investor:innen zu steigern, kündigte Energieminister Alfonso Cusi im Oktober 2020 an, dass geothermische Großprojekte mit Anfangsinvestitionen von mindestens 50 Mio. $ vollständig in ausländischem Besitz sein dürften.
Die Umsetzbarkeit scheint kritisch
Trotz jüngster politischer Maßnahmen bestehen Zweifel an der Umsetzbarkeit des philippinischen Energieplans. Zwar begrüße man die Zielsetzung und bisherigen Bestrebungen des Ministeriums, allerdings seien Kritiker:innen zufolge, die derzeitigen politischen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele bis 2030 und 2040 nicht ausreichend.
Besonders die Geschwindigkeit bei der Umsetzung und Planung sei fragwürdig. Beispielsweise weisen die fünf ausgeschriebenen Erkundungsgebiete allein eine Gesamtkapazität von nur 87 MW auf. Außerdem gebe es kaum finanzielle Anreize zum Gewinn potenzieller Investor:innen in Form von Einspeisetarifen, steuerlichen Begünstigungen und Subventionen. Somit würden viele Investor:innen durch die vergleichsweise hohen Anlauf- und Installationskosten von Geothermie-Projekten abgeschreckt werden.