Stadt Bad Bevensen reicht Förderantrag für Probebohrung ein

17.10.2022 | Projekte | Enerchange

Die Stadt Bad Bevensen hat einen Antrag auf Förderung der Probebohrungen für eine geplante Geothermie-Anlage gestellt. Die Kosten für die Vorbereitung und die erste Bohrung belaufen sich auf 10,1 Millionen Euro. Diese sollen vom Land Niedersachsen als bedingt rückzahlbarer Zuschuss gezahlt werden.

Die Chancen auf den nächsten Schritt für das Bevenser Geothermie-Projekt scheinen gut zu stehen. Wird der Antrag auf Förderung bewilligt, folgen zunächst eine seismische Untersuchung, um die Beschaffenheit des Untergrundes zu untersuchen. An ausgewählter Stelle kann dann eine erste Probebohrung stattfinden. In 3 500 Metern Tiefe soll ein Pumpversuch starten, bei dem untersucht wird, ob Wasser vorhanden ist und die geologischen Gegebenheiten passen. Eine Probeförderung bringt schließlich im Erfolgsfall Wasser an die Oberfläche, das anschließend einer chemischen Prüfung unterzogen wird. Dabei soll unter anderem der Salzgehalt festgestellt werden – denn ist das Wasser zu salzig, ist es möglicherweise nicht geeignet.

Fördermaßnahme als "bedingt rückzahlbarer Zuschuss"

Die Pläne für die Geothermie – die Nutzung von Erdwärme – sind schon lange vorhanden. Bislang war das Land nicht gewillt, die erforderliche Probebohrung zu bezuschussen, doch durch die energiepolitischen Entwicklungen könnte sich dies nun ändern. Formal nennt sich die beantragte Förderungsmaßnahme „bedingt rückzahlbarer Zuschuss“. Dabei erhält die Stadt die benötigten 10,1 Millionen Euro, die für die vorbereitenden Maßnahmen anfallen. Denn trotz der geologischen Untersuchungen besteht das Risiko, dass die Probebohrung nicht erfolgreich verläuft. Dann wäre die Summe im wahrsten Sinne des Wortes im Boden versickert.

Gesamtkosten der Geothermieanlage knapp 28,5 Millionen Euro

Das zweistufige Antragsverfahren ist noch nicht beendet. Zunächst muss die Stadt nach dem nun einstimmig beschlossenen Nachtragshaushalt Unterlagen nachreichen, um den Finanzierungsnachweis zu liefern. Es bestehen Planungen zur Gründung einer Durchführungsgesellschaft. Darin solle die Stadt die Mehrheitsanteile halten, weiteres Gesellschaftsmitglied sei die Dianaklinik. Die Gesamtkosten für die Geothermie-Anlage würden auf rund 28,5 Millionen Euro geschätzt. Zusätzlich laufen bereits weitere Vorbereitungen. Es wurde beispielsweise die Aufsuchungserlaubnis beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie gestellt.

Beginn der Bohrungen frühestens 2024

Zeitlich legt sich die Stadt Bad Bevensen nicht fest, denn noch ist der Förderantrag nicht bewilligt. Danach erfolgen die entsprechenden Ausschreibungen, sodass sich Stadtdirektor Martin Feller auf Nachfrage der AZ nur vorsichtig äußert: „Wenn alles optimal verläuft, kann frühestens 2024 mit der Bohrung begonnen werden.“

Quelle:

az-online.de