"Der Süden Bayerns hat einen einmaligen Bodenschatz – heißes Wasser. Und zwar so viel, dass sich damit der gesamte Wärmebedarf im Ballungsraum München und zwei Prozent des bayerischen Strombedarfs decken lässt. Diese Chance gilt es effektiv, aber umsichtig zu nutzen. Denn der Untergrund liefert uns nicht nur Wärme sondern auch Trinkwasser und Rohstoffe", so Huber in der Pressemitteilung des Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit.
Das transnationale Projekt GeoMol wird vom Alpenraumprogramm 2007 bis 2013 im Rahmen der Europäischen Territorialen Kooperation gefördert. Beteiligt sind die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und die Schweiz. Im Zeitraum von September 2012 bis Juni 2015 werden Grundlageninformationen über die geologischen Strukturen des Molassebeckens und Po-Beckens erarbeitet und bewertet.
Die EU fördert das Projekt über eine Laufzeit von 33 Monaten mit 2,1 Millionen Euro. 875.000 Euro stellt das bayerische Umweltministerium als bayerischen Projektanteil zur Verfügung.
Quelle: LGRB
Ziel des Vorhabens ist es, bis in 5.000 Meter Tiefe dreidimensionale Untergrund-Informationen bereitzustellen. Aufgrund einheitlicher Bewertungsverfahren und gemeinsam entwickelter Kriterien und Richtlinien werden die länderübergreifenden Planungen später der Fachwelt und Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bis es soweit ist, werden Geologen 20.000 Kilometer Seismikprofile, mehr als 2.000 Kilometer Bohrprofile und 15 regionale 3D-Seismikprojekte aufbereiten und zu einem integralen Computermodell verarbeiten.
Der tiefere Untergrund der alpinen Vorlandbecken birgt eine Vielzahl von natürlichen Ressourcen und Speichermöglichkeiten, so genannte Geopotenziale, die für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ökoenergien nutzbar gemacht werden können und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können: Die bis über 5.000 Meter tiefen Molassebecken entlang der Ränder des Alpenbogens sind in weiten Bereichen sowohl für eine geothermale Energiegewinnung geeignet, als auch für die Speicherung wetterabhängiger Ökoenergien, Erdgas oder Kohlendioxid. Häufig steht die Nutzung dieser Geopotenziale in direkter Konkurrenz zur Grundwasserversorgung oder zur Öl- und Gasgewinnung. Deshalb erfordert die Bewertung von Geopotenzialen einen ganzheitlichen und transnationalen Ansatz unter Berücksichtigung möglicher Risiken, z.B. Erdbebengefährdung, sowie eine Abschätzung der Auswirkungen und gegenseitigen Beeinflussung bei ihrer Nutzung.