Unterstützung der ewz bei der Erkundung im Tiefengeothermieprojekt in Haute-Sorne

14.07.2022 | Internationale Projekte | Rachel McRae
Die schematische Darstellung der Funktionsweise des horizontalen Multiriss-Systems.

Aktuell laufen die Planungen des Kantons Jura in Zusammenarbeit mit der Geo-Energie Suisse AG und der Geo-Energie Jura SA für den Bau eines Geothermiekraftwerks in der Gemeinde Haute-Sorne. Nun hat die ewz als nachhaltiger Energieversorger finanzielle Unterstützung für das Projekt während der Erkundungsphase angekündigt. Somit soll nicht nur die Technologie, sondern darüber hinaus die Erschließung erneuerbarer Energien in der Schweiz gefördert werden.

Gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Geo-Energie-Suisse AG und der Geo-Energie Jura SA, plant der Kanton Jura den Bau eines Geothermiekraftwerks in der Gemeinde Haute-Sorne. Am 20. Juni hat die Geo-Energie Suisse AG und der Kanton Jura diesbezüglich eine Vereinbarung unterzeichnet, in welcher besonders die Umwelt und die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt werden (wir berichteten).

Nach Abschluss einer erfolgreichen Testphase der Technologie kann das Projekt als Vorreiter für weitere Standorte dienen. Die ewz möchte hierbei als nachhaltiger Energieversorger der Schweiz das Pilotprojekt in seiner ersten Phase, der Erkundung, finanziell fördern. Dafür wurden bereits Ausgaben von neun Millionen Franken beim Gemeinderat beantragt.

Für die Auswahl eines geeigneten Standorts wurden im Vorfeld mehrere Standorte evaluiert. Die dafür erforderlichen Bewilligungen der Gemeinde Haute-Sorne und des Kantons Jura liegen nun vor.

Mehrstufiges Vorgehen

Laut einer Pressemitteilung der ewz ist eine Umsetzung des Projekts in drei Phasen geplant, darunter die Erkundung (Phase 1) und Stimulation (Phase 2) sowie der Bau und Betrieb (Phase 3). Vor Beginn der zweiten und dritten Phase sollen zunächst die geologische Beschaffenheit und Bedingungen des Untergrunds im Lizenzgebiet untersucht werden. Erst nach einer positiven Bewertung dieser könne mit der Umsetzung der Phase 2 bzw. 3 begonnen werden. Sofern sich das Projekt als erfolgreich erweist, könne eine jährliche Energieproduktion von bis zu 40 Gigawattstunden des Geothermiekraftwerks erwartet werden.

Teil des Testverfahrens ist eine in Etappen erfolgende Gesteinsstimulation mit Wasser, mit welcher Erschütterungen im Projekt reduziert werden sollen. "Das Ziel meines Departements ist es, die neuesten technischen Innovationen zu testen und zu nutzen, damit wir in der Stadt Zürich das Netto-Null-Ziel erreichen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Tiefe Geothermie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eine drohende Winterstromlücke in der Schweiz zu schließen und ergänzt somit andere erneuerbare Energien wie Wind und Sonne in idealer Art und Weise", so Stadtrat und Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, Michael Baumer.

Technische und wirtschaftliche Machbarkeit

Durch die finanzielle Unterstützung des Pilotprojekts in der Erkundungsphase, möchte die ewz die Technologie fördern und gleichzeitig zu der Erschließung erneuerbarer Energien in der Schweiz beitragen. Mit dem Ziel die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Stromerzeugung aus Tiefer Geothermie zu ermitteln und die Technologie in der Schweiz zu fördern, wurde 2010 die Geo-Energie Suisse AG gegründet. Die ewz tritt hierbei als Gründungsaktionär auf.

2015 wurde daraufhin für die Umsetzung des Projekts die Tochtergesellschaft Geo-Energie Jura SA gegründet. An dieser wird die Stadt Zürich über die ewz mit ca. 22 Prozent beteiligt sein.