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Ein Geothermiekraftwerk mit einer elektrischen Leistung von bis zu 26 Megawatt plante die Erwärme Oberland GmbH gemeinsam mit dem italienischen Energiekonzern Enel Green Power in der Lichtenau bei Weilheim in Oberbayern. Geplant war eine 3-fach Dublette mit Bohrungen in über 5.000 Meter Tiefe.
Im Einsatz war eine der größten Bohranlagen Mitteleuropas, die T-46 von KCA Deutag mit einer Maximallast von 510 Tonnen. Nach der ersten Bohrung stieg Enel im Januar 2018 jedoch aus dem Projekt aus.
Die Temperatur des Thermalwassers aus dem 5.000 Meter tiefen Bohrloch hatte die Erwartungen weit übertroffen. Anstelle von erwarteten 140 °C wurden 165 °C gemessen. Die Förderrate jedoch war zu gering. Die gefundene Menge an heißem Wasser aus der ersten Bohrung genügte Enel nicht, um die Investition von rund 80 Millionen Euro für ein Kraftwerk zu rechtfertigen.
Außerdem gab es während der Bohrung immer wieder Verzögerungen und Stillstände, die zu einer Bohrdauer von über einem Jahr führten. Ein größeres Probelm war dann auch gefundenes Erdgas.
Im April 2018 übernahm der auf erneuerbare Energien spezialisierte finnische Investor „Taaleri Sijoitus Oy“ aus Helsinki die Enel-Anteile an der Erdwärme Oberland. Weitere Tests sollten durchgeführt und dann über die Fortführung des Projekts entschieden werden.
Im Mai 2018 gab die Erdwärme Oberland dann bekannt, dass die Gasvorkommen weitere Tests unmöglich machten. Das Projekt wurde gestoppt.
Im Jahr 2023 erwägt die in Düsseldorf ansässige Firma Eavor GmbH, die über die bergrechtlichen Erlaubnisse im ‚Hardfeld‘ verfügt, die Geothermie in Weilheim nutzbar zu machen. Dies soll mithilfe des ‚Eavor-Loop‘ geschehen. Dabei wird kein Thermalwasser benötigt; stattdessen zirkuliert ein Wärmemedium selbstständig im Tiefengestein.