Ampfing: Geothermische Nachnutzung einer Erdölbohrung wird untersucht

27.09.2021 | Erkundung & Analyse | Karin Jehle
Punpenbock Erdölförderung

Im oberbayerischen Ampfing, Landkreis Mühldorf am Inn, könnten eigentlich für die fossile Energieförderung gedachte Untersuchungen jetzt der regenerativen Wärme aus der Tiefe zugutekommen.

Zwei Probebohrungen hat das Energieunternehmen RDG Energy GmbH & Co. KG in Ampfing abgeteuft, doch der abschließende Fördertest im Mai 2020 war nicht erfolgreich. Wie Chiemgau24 berichtete, hat RDG nun Gespräche mit der Gemeinde Ampfing aufgenommen, um eine geothermische Nutzung zu prüfen. Zwischen acht und zehn Millionen Euro habe das Unternehmen bereits in das Projekt investiert. Erste Untersuchungen ließen auf eine Erschließung geothermischer Energie hoffen.

Laut Unternehmenshomepage repräsentiert RDG die nächste Generation von Energieunternehmen. Das Kerngeschäft vereine Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in E&P-Aktivitäten (Exploration und Produktion) und wolle die heimischen Ressourcen von morgen sowie erneuerbare Energien in der Region erschließen. Im Fokus stehe dabei stets der Schutz der Umwelt. In der traditionellen Erdölregion Ampfing habe das Unternehmen im Rahmen des Projekts „Energie aus Ampfing“ bereits erfolgreich mehrere Erdölbohrungen durchgeführt.

In einer Pressemitteilung berichtet RDG, dass am Montag, den 20.9.2021 ein Gespräch mit Ampfings Bürgermeister Josef Grundner sowie Dr. Marcel Huber, MdL, stattgefunden habe. Ziel ist es, gemeinsam mit der Gemeinde Ampfing eine mögliche Nutzung der Bohrung in Form von Geothermie zu prüfen.

Unterstützung durch die Gemeinde

Dazu bekräftigte Ampfings Bürgermeister Josef Grundner im Rahmen des Gesprächs: „Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben der RDG, um für heutige und künftige Unternehmen in Ampfing erneuerbare Energie bereitzustellen. Im Moment wird geprüft, welche Möglichkeiten es zur Nutzung der Erdwärme gibt“, zitiert ihn die Pressemitteilung.
Auch der Landtagsabgeordnete Dr. Marcel Huber begrüßt den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region ausdrücklich: „Der Bedarf wird in den kommenden Jahren enorm steigen. Die Umsetzung der Energiewende vor Ort bringt daher nicht nur Vorteile für die Gemeinde Ampfing, sondern für die gesamte Region.“

Machbarkeitsstudie prüft die Realisierungschancen

Zur Realisierung des Projekts hat die RDG nun im ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie beauftragt. „Die Prüfung bestehender Bohrungen für eine Nachnutzung mit erneuerbaren Energien, in diesem Fall Erdwärme, ist fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie der RDG. Durch die Umsetzung der Studie prüfen wir jetzt die Wirtschaftlichkeit dieses Projekts, das wir gemeinsam mit der Gemeinde Ampfing aktiv weiter vorantreiben wollen“, so Ernst Burgschwaiger, Projektleiter bei der RDG. Auch die Gemeinde Ampfing wirke an der Machbarkeitsstudie mit und habe dafür bei ortsansässigen Unternehmen bereits deren Energiebedarf abgefragt. Diese Daten fließen nun auch in die laufenden Untersuchungen mit ein.

Im Rahmen des Gesprächs erfolgte auch ein Austausch hinsichtlich potenzieller Abnehmer der Erdwärme innerhalb der Gemeinde Ampfing. Im nächsten Schritt werden interessierte Unternehmen zu einem Informationsgespräch im November eingeladen.