Bauarbeiten für Geothermieprojekt in Bernried beginnen

07.12.2012 | Projekte | Petra Stromberger

Am 5. Dezember hat das Verwaltungsgericht München die Klagen der Bürgerinitiative, zweier Fischer sowie einer Hausbesitzerin aus Tutzing abgewiesen. Ab Kalenderwoche 50 wird nun mit den Bauarbeiten begonnen.

Wie bereits auf tiefegeothermie.de berichtet, richteten sich die Klagen gegen die vom Bergamt Oberbayern erteilten Genehmigungen zum Bohrplatzbau sowie zur ersten Bohrung GT1 am Standort Höhenried West.

Laut Medien-Mitteilung der BE Geothermal GmbH sah das Gericht die ersten beiden Kläger erneut als nicht klagebefugt und hat deren Klagen mit Verweis auf das Verwaltungsgerichtshof-Urteil vom August 2012 außer Kraft gesetzt. Begründet wurde die Entscheidung laut BE Geothermal GmbH folgendermaßen:

Da das Bauvorhaben nicht UVP-pflichtig ist (UVP = Umweltverträglichkeitsprüfung), sind Naturschutzvereinigungen per se nicht klagebefugt. Zudem erfüllt die Bürgerinitiative ohnehin nicht die im Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz definierten Bedingungen, um als Naturschutzvereinigung zu gelten. Die Fischer sind als Mitglieder einer Genossenschaft grundsätzlich nicht einzeln klageberechtigt. Die Klage der Hausbesitzerin wurde zugelassen, aufgrund der Klagebegründung jedoch abgewiesen, so die Medien-Mitteilung.

In Kalenderwoche 50 will BE Geothermal GmbH damit beginnen, die bestehenden Forstwege von der Tutzinger Straße zu den Standorten Höhenried West und Tutzing Süd zu befestigen und die Brücken über den Rötlbach zu stabilisieren. Anfang 2013 sollen notwendige Infrastruktur-Maßnahmen wie Rohr- und Leitungs-Bau für Wasser, Abwasser, Strom und Telefon entlang der Zuwege folgen.

Die Baumaßnahmen wurden im Zuge einer landschaftspflegerischen Begleitplanung entwickelt und bis ins Detail mit den Naturschutzbehörden Weilheim und Starnberg abgestimmt. Darüber hinaus wurde vom Projektpartner Bernried Erdwärme Kraftwerk GmbH eine ökologische Fachbauleitung bestellt, die die Einhaltung dieser Planung verantwortet.

Zeitgleich zu den Baumaßnahmen soll die notwendige Ausgleichsfläche angelegt werden. Laut BE Geothermal GmbH soll eine bislang intensiv genutzte und stark gedüngte Wiese in eine naturnahe Feuchtwiese umgewandelt werden. Die Bauphase wird mit etwa zehn bis zwölf Wochen angesetzt und kann sich -je nach Witterung- verkürzen oder verlängern.

Die Bevölkerung soll über die Webseite von BE Geothermal GmbH sowie mit Hilfe von öffentlichen Aushängen immer aktuell informiert werden.

Mit dem Bohrplatzbau rechnet das Unternehmen voraussichtlich im Frühsommer 2013.

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