Bayern LB finanziert erstmals ein privates Geothermie-Kraftwerk

14.02.2011 | Projekte

Die BayernLB hat die erste private Kraftwerksfinanzierung einer Geothermie-Anlage im Freistaat Bayern erfolgreich umgesetzt.

In Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Süddeutsche Geothermie-Projekte Gesellschaft (SGG) hat die BayernLB in Dürrnhaar (1,2) eine langfristige Finanzierung erstellt. Sie beläuft sich auf ein Volumen von 36,6 Millionen Euro. Dürrnhaar soll den Auftakt für eine ganze Reihe geothermischer Kraftwerke von SGG in der 5-Megawatt-Klasse bilden.

„Das Kraftwerk südöstlich von München ist bereits das vierte Geothermie-Projekt in Oberbayern, das von der BayernLB begleitet wird. Einzigartig an dieser Finanzierung ist der private Charakter. Bei den bisherigen Geothermie-Projekten in Bayern traten die BayernLB und andere Banken stets als Finanzpartner einer Kommune auf. Bei der Anlage in Dürrnhaar ist der Kunde hingegen eine Gesellschaft ohne kommunalen Hintergrund", hieß es in einer Pressemitteilung des Finanzinstituts.

Alexander von Dobschütz, Leiter des Bereichs Projektfinanzierung, sagte zu dem Projekt seiner Bank: „Mit der Finanzierung der Geothermieanlage in Dürrnhaar kann die BayernLB ihre Strukturierungskompetenz unter Beweis stellen und erneut einen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung in Bayern leisten." Es werde erwartet, dass in den nächsten Jahren mehr kommunale und auch private geothermische Kraftwerke in der Region entwickelt werden. Mit der langjährigen Erfahrung in diesem Bereich der erneuerbaren Energien sei die BayernLB zur Stelle, um zukünftige Projekte als Finanzierungspartner zu unterstützen, sagte Dobschütz.

Im September 2007 wurde die erste Bohrung bei Dürrnhaar auf dem Gelände einer alten Bauschuttdeponie im Erlaubnisfeld Kirchstockach abgeteuft. Die zweite Bohrung erfolgte im April 2008. Die von Anger´s Söhne niedergebrachten Bohrungen erreichten Ihre Endteufen bei 3.670 Metern und 3.720 Metern und wurden im September 2009 fertig gestellt. Die Bohrlochtemperatur liegt bei mehr als 135 Grad Celsius. Pumpversuche erbrachten eine Fließrate von über 100 Litern pro Sekunde. Begonnen wurde bereits mit der Kraftwerkserrichtung. Die Anlage soll voraussichtlich im Januar 2012 in Betrieb genommen werden und 46.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Dies reicht aus, um 18.000 Haushalte der Region mit Strom zu versorgen und spart im Vergleich zu herkömmlichen Energiequellen rund 35.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Die SGG gehört zu 50 Prozent der Essener Hochtief PPP Solutions, einer Tochterfirma der HOCHTIEF Concessions AG. Weitere 50 Prozent gehören zur Renerco Renewable Energy Concepts AG, an der die BayWa AG eine Mehrheitsbeteiligung hält.  (va)

Quelle: www.finchannel.com, www.sgg-bayern.de