Erste Bohrung in Freiham übertrifft Erwartungen

10.12.2015 | Erkundung & Analyse, Hydrogeothermie | Jochen Schneider

Nachdem schon die Arbeiten an der ersten Bohrung in Freiham, im Westen von München ohne wesentliche Probleme erfolgreich abgeschlossen werden konnten, liegen jetzt erste Ergebnisse vor, wie ein Unternehmenssprecher mitteilt. Die Ergebnisse liegen sowohl bei der Temperatur mit 90 Grad Celsius als auch bei der Schüttung mit 90 Liter pro Sekunde sehr viel höher als erwartet.

Die Bohrarbeiten für die Geother­mieanlage Freiham hatten Ende September begonnen, im November wurde die Endtiefe der Förderbohrung mit gut 2.520 Metern erreicht. In den vergangenen zwei Wochen haben die SWM Pumpversuche durchgeführt. Erfreulicherweise sind Ergiebigkeit wie auch Temperatur des Thermalwassers höher als prognostiziert: über 90 Liter pro Sekunde (statt 80) und 90 Grad Celsius (statt 80). Jedes Grad und jeder Liter mehr verbessern die Energieausbeute und damit die Effizienz der künftigen Anlage. Jetzt wird der Bohrturm demontiert und rund drei Kilometer weiter auf dem nördlichen Bohrplatz wieder errichtet. Dort wird die Injektionsbohrung abgeteuft, durch die später das Thermalwasser nach Nutzung der Wärme zurück in den Untergrund geleitet wird.

Mit dem riesigen natürlichen Heißwasservorkommen, das sich unter Freiham befindet, wollen die SWM bereits ab 2016 den neuen Stadtteil sowie angrenzende Viertel umweltfreundlich und komfortabel beheizen. Die Geothermieanlage Freiham ist das erste Element der SWM Fernwärme-Vision: Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag hierzu wird die Geothermie liefern. Damit forcieren die SWM die Energiewende neben der Stromgewinnung auch im Wärmemarkt, heißt es in einer Pressemeldung der Stadtwerke München.

Quelle:

SWM