Die seit 1994 bestehende Geothermieanlage in Basels Nachbarstadt Riehen versorgt bisher 7.700 Einwohner mit Wärme. Durch die Erweiterung der Anlage um eine weitere Bohrung sollen zusätzlich 4.000 Einwohner mit der aus Erdwärme gewonnenen Energie versorgt werden.
Die Ergebnisse der, Ende letzten Jahres abgeschlossenen Machbarkeitsstudie, werden jetzt sorgfältig ausgewertet, so Matthias Meier, Geschäftsführer des Wärmeverbunds Riehen gegenüber der bz Basel. Nun geht es darum die technischen und finanziellen Voraussetzungen zu klären. Dazu wurde beim Bundesamt für Energie (BFE) ein Antrag zur Übernahme der Bohr- und Messkosten in Höhe von 60 Prozent gestellt, der im Rahmen des schweizerischen CO2-Gesetzes möglich ist.
Das BFE sieht in Riehen ein positives Beispiel der Nutzung von Erdwärme. Damit dies auch weiter so bleibt, darf das Reservoir nicht erschöpfen. Hierfür sieht das BFE allerdings keinerlei Gründe. Im Gegenteil, die Temperaturen steigen langsam und auch der Wasserdruck zeige keine Anzeichen einer Erschöpfung.
Nächste Schritte und zukünftige Aussichten
Als nächstes sind Untergrundmessungen bis in 2.000 Meter Tiefe vorgesehen, die weitere Aufschlüsse und Erkenntnisse über die Höhe der voraussichtlichen Kosten geben sollen. Matthias Meier sieht optimistisch in die Zukunft „Wir gehen bei der zweiten Bohrung davon aus, dass wir nicht alles heißes Wasser genutzt haben. Die neuen Messungen werden uns helfen, den Untergrund besser zu verstehen.“ Frühestens 2021 soll die erste Testbohrung abgeteuft werden um die erweiterte Anlage 2025 in Betrieb nehmen zu können.
Bei Nachfrage zum seismischen Risiko antwortet Meier der bz Basel: „Das lässt sich nie ganz ausschließen, aber Behörden und Wissenschaftler stufen es als gering ein.“ Und fügt hinzu, dass der wesentliche Unterschied zu Basel darin liegt, dass nicht mit hohem Wasserdruck gearbeitet wird, sondern die Schichten des warmen Wassers lediglich angezapft werden.
Erste Informationen zu dem Projekt wurden vom Wärmeverbund Riehen vor knapp einem Jahr veröffentlicht. Darauf hat der Wärmebund Riehen nach Meier’s Aussage bisher nur positive Reaktionen erhalten. „Die problemlose Nutzung der Erdwärme seit 25 Jahren ist eine gute Vertrauensbasis“, so Meier weiter. Hinzu kommt der Klimawandel, der als weiteres Argument für die Anlage spricht.