Mehr als drei Jahre ist es bereits her, als sich die Gemeinde dafür entschied, einen Teil ihrer Energieversorgung über Tiefe Geothermie zu decken. Überaus positiv waren damals die Stimmen zum bevorstehenden Projekt, sowohl im Gemeinderat als auch in der Bevölkerung. Doch unvorhergesehene Ereignisse im Projekt Geretsried und ein zögerlicher Versicherungsmarkt ließen das Projekt ins Stocken kommen.
Nun ist es endlich so weit. Noch im Januar werden die Tiefbohrungen zur Reservoirerschließung unterhalb Holzkirchen beginnen. Tag und Nacht werde unter Einhaltung der Immissionsschutzbestimmungen gebohrt, um die Stabilität des Bohrlochs zu gewährleisten, erklärte Albert Götz, Leiter der Gemeindewerke und Geschäftsführer der Geothermie GmbH in einem Interview dem Münchner Merkur. Die Tiefbohrfirma ITAG aus Celle hat den Zuschlag für den Auftrag bekommen. Die Anlieferung aller notwendigen Teile zum Bohrplatz hat bereits begonnen. Innerhalb der nächsten Tage wird der Bohrturm aufgebaut. Laut Götz werde das Reservoir vermutlich zwischen Mai und Juni dieses Jahres erreicht. Erwartet werde eine Thermalwassertemperatur von 140 Grad Celsius. Die Schüttungsraten in den Modellierungen wurden mit 65 bis 85 Liter pro Sekunde prognostiziert, ausreichend um ein stromgeführtes Kraftwerk zu betreiben.
Mit 10,7 Millionen Euro beteiligt sich die Gemeinde Holzkirchen an dem Projekt. Wie der Merkur berichtet, werden weitere 28,6 Millionen Euro durch ein Bankkonsortium zur Verfügung gestellt.
Um die Vorgänge am Bohrplatz der Bevölkerung eingehend zu demonstrieren, wird demnächst ein Besucherpavillon mit Aussichtsplattform installiert, so Götz. Für Besuchergruppen bestehe die Möglichkeit, sich durch Führungen fundiert über das Projekt zu informieren.