Medien: Poing bebt wohl nicht wegen Geothermie

04.10.2017 | Hydrogeothermie | Jochen Schneider
Brunnenhaus der Föderbohrung in Poing

Laut einer Meldung des Nachrichtenportals Merkur.de bebt die Erde in Poing nicht wegen der geothermischen Wärmenutzung. Die Zeitung verweist auf vorab bekannt gewordene Ergebnisse des wissenschaftlichen Gutachtens des LIAGs.

Das Leibniz Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Hannover erstellt momentan ein wissenschaftliches Gutachten zu den seismischen Ereignissen in Poing, das diesen Monat fertig gestellt werden soll. Vorab zitiert das Nachrichtenportal aus einer Emailkommunikation zwischen einer Poinger Bürgerin und Prof. Dr. Inga Moeck, die das Gutachten am LIAG erstellt: „Zusammenfassend kann ich sagen, dass unserem Wissen nach für Poing bei Betrieb der Geothermieanlage keine Gefahr besteht. Es wurde die ungefährliche P-Welle gespürt, es ist vergleichsweise geringe Energie freigesetzt worden. Wir brauchen aber auch noch Forschung, um genau zu erklären, was passiert und wie sich das System unter Poing in 20 oder 30 Jahren verhalten wird.“

Moeck wird in dem Artikel weiter zitiert, dass wissenschaftlich kein Zusammenhang zwischen Geothermie und Erdbeben bewiesen ist, dennoch gab und gibt es zahlreiche Vermutungen, dass dem doch so sein könnte. Wie den schriftlichen Ausführungen von Prof. Dr. Inga Moeck nun zu entnehmen ist, gibt es hierfür allerdings weiterhin keine eindeutigen Be- und Hinweise. Dem wird in Kommentaren zu dem Artikel wiedersprochen mit dem Verweis auf die Erstöße in Basel oder Landau. Merkur.de zitiert Prof. Dr. Moeck weiter: „Erdbeben an Geothermieprojekten sind so extrem selten, dass uns die Vergleichszahlen fehlen. Poing ist das erste Wärmeprojekt weltweit, an dem Beben auftreten.“

Nach den jüngsten seismischen Ereignisse hat das Bayernwerk die Geothermieanlage in Poing vorläufig außer Betrieb gesetzt. Das Fernwärmenetz wird momentan mit Wärme, die aus Bio- und Erdgas erzeugt wird, gespeist.

Quelle:

Merkur.de

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