Nachhaltige Geoenergie, also die Nutzung des Untergrunds zur Gewinnung oder Speicherung von Energie, ist ein essentieller Baustein für die zukünftige CO2-arme Energieversorgung, sei es in Form von Geothermie oder der unterirdischen Speicherung von Wärme und Kälte oder Wasserstoff. Um die Nutzung dieser Ressourcen in der Region Berlin-Brandenburg voranzutreiben gründet sich am 17. April 2023 die GeoEnergie Allianz Berlin-Brandenburg GEB2 als neues Forschungsnetzwerk.
Die aktuellen Partner des neuen Forschungsnetzwerks GEB2
Auf Initiative des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam und der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Cottbus und Bochum schließen sich aktuell acht regional ansässige Forschungsinstitutionen zusammen. Neben GFZ und Fraunhofer IEG sind die weiteren Partner die Technische Universität Berlin, die Berliner Hochschule für Technik, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die Freie Universität Berlin und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Sie decken unterschiedliche Fachbereiche ab, von den Geowissenschaften über die Energie- und Anlagentechnik sowie die Materialwissenschaften bis zu den ökologischen und ökonomischen Wissenschaften.
Simona Regenspurg, Sprecherin der GeoEnergie Allianz Berlin-Brandenburg von Seiten des GFZ und Leiterin der Arbeitsgruppe „Geothermale Fluide“ in der GFZ-Sektion „Geoenergie“, sagt:
„Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielt der Ausbau der nachhaltigen Nutzung von Geoenergien eine entscheidende Rolle. In der Region Berlin-Brandenburg gibt es hierfür aus geologischer Sicht sehr gute Potenziale. Erste Projekte laufen bereits an, etwa im Bereich Geothermie, wo Potsdams Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) gerade Bohrungen für eine Tiefengeothermieanlage gemacht hat. Um den Praxiseinsatz zu beschleunigen, setzen wir mit der GeoEnergie Allianz Berlin-Brandenburg auf eine bessere Vernetzung von Forschung mit Administration, Politik und Wirtschaft in der Region. Wir freuen uns, dass wir so viele und vielfältige Partner gewinnen konnten, um mit vereinten Kräften Geoenergieprojekte in der Region voranzubringen.“
David Bruhn, Sprecher der GEB2 von Seiten der Fraunhofer IEG und dort Leiter des Competence Center „Global Georesources“, sagt:
„Wir wollen die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft entwickeln. Die neue Allianz ermöglicht uns mit einem ganzheitlichen Forschungsansatz, die wichtige Fragen, die nicht zuletzt von Praktiker:innen aus Wirtschaft, Politik, Gemeinden und Behörden an uns herangetragen werden, zu beantworten. Dafür werden wir gemeinsam angewandte Forschungsprojekte zu noch offenen Fragen initiieren, die Technologien weiterentwickeln und das gewonnene und vorhandene Know-how den entscheidenden Akteuren zur Verfügung stellen. Und nicht zuletzt gilt es, vermehrt fachspezifischen Nachwuchs auszubilden, wozu die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Universitäten und Hochschulen im Verbund beitragen wird.“
Erste Projekte der GEB2
Als eines der ersten Projekte der GEB2 ist ein Positionspapier „Regionale Wärmeversorgung durch Geoenergie in Berlin und Brandenburg – Empfehlungen zum Forschungsbedarf“ in Arbeit. Außerdem wird die Beantragung eines Forschungs-/Demonstrationsprojektes zur Tiefengeothermie in Berlin/Brandenburg vorbereitet.