Nach den Fangarbeiten Ende August wurde im September der Lochliner eingebaut, um die letzte Bohrlochstrecke im Malm zwischen 4.000 und 4.378 Metern zu sichern. Ausserdem wurde ein Packer mit verschliessbarem Ventil eingebaut, mit dem sich die Bohrung definitiv abschliessen lässt.
Die Projektverantwortlichen gehen davon aus, dass der erschlossene Malmkalk zwei bis drei durchlässige Zonen aufweist. Mit den jetzt beginnenden anstehenden Produktionstests will man weitere Informationen über die effektive Produktivität der Bohrung gewinnen. Mit dem Einblasen von Stickstoff in das Bohrloch soll das Thermalwasser an die Oberfläche gefördert werden. Die Dauer der Tests ist ungefähr zwei Wochen und über den Winter erfolgt die Auswertung.
Die Verantwortlichen wollen auf Grund der seit Juli 2013 immer wieder auftretenden Mikrobeben nicht ausschliessen, dass es zu weiteren seismischen Ereignissen kommen kann und die geplanten Tests angepasst oder abgebrochen werden müssen. Dies beeinflusst auch die Realisierbarkeit des Geothermiekraftwerkes. So ist sie nicht nur abhängig von der Ergiebigkeit des Tiefengrundwassers, sondern auch von dem Verhalten des Erdgases, dem Ausmass des Reservoirs und dem seismischen Verhaltens im Zirkulationsbetrieb.
Nach Ende der Tests wird das Bohrloch konserviert und so verschlossen, dass die nötigen Kontrollen gemacht werden können und das Loch auch jederzeit wieder nutzbar ist. Wie ein mögliches Erschliessungskonzept unter den neuen Bedingungen aussieht, kann erst nach der Auswertung des Datenmaterials, das man sich von den Produktionstests erhofft, entschieden werden.