Auf dem Bohrplatz des gescheiterten Geothermie-Projekts in St. Gallen finden derzeit wieder Messungen statt. Ziel ist es, den Zustand der eingebauten Rohre zu analysieren.
Die Schweiz hält an der tiefengeothermischen Nutzung des Untergrundes fest, trotz der beiden gescheiterten Versuche in Sankt Gallen und Basel. Eine Studie bestätigt nun ein entsprechendes Potenzial im Rheintal, in Tiefen zwischen 1.000 und 5.000 Metern.
Nach dem vorzeitigen Stopp der Fördertests im Geothermie-Projekt St. Gallen soll das Bohrloch nicht ungenutzt bleiben. Momentan wird die Möglichkeit eines Einlochkonzepts mit kommerzieller Erdgasförderung geprüft.
Die Produktionstests ergaben Förderraten von durchschnittlich sechs Liter Thermalwasser pro Sekunde. Die Stadt St. Gallen will jetzt bis Mitte des Jahres Nutzungskonzepte prüfen, wie es in einer heute veröffentlichten Medienmitteilung heißt.
Wie das St. Galler Tagblatt gestern vermeldete, haben sich die Verantwortlichen gegen eine zweite Bohrung entschieden, da das Risiko zu groß sei. In der Diskussion ist der Betrieb des Kraftwerkes mit der Energie aus einem Bohrloch.
Wie die Stadt St. Gallen gestern auf der Webseite des städtischen Tiefengeothermieprojekts mitteilte, wurden die Gas-Wasser-Produktionstests erfolgreich abgeschlossen. Das Erfreuliche ist, dass im Malm ein bedeutsamer Tiefengrundwasser-Zufluss nachgewiesen werden konnte.
In St. Gallen beginnen heute die Produktionstests, wie es in einer Medienmitteilung der St. Galler Stadtwerke heißt. Sie stehen jedoch unter dem Vorbehalt, dass seismische Ergeignisse das Konzept für die Tests verändern können.
Vergangenen Mittwoch gab es ein seismisches Ereignis in St. Gallen in einer Tiefe von 4.000 Metern, in geringer Entfernung vom Bohrloch des Geothermieprojektes.
Trotz des Erdbebens im Juli hatte der Stadtrat in St. Gallen Ende August beschlossen, die Arbeiten am fast fertig gestellten Bohrloch weiterzuführen. Im ersten Schritt soll nun die verloren gegangene Sonde geborgen werden.