Schweiz: Geothermie im Rheintal möglich

28.07.2016 | Vorerkundung | Sabine Volland

Die Schweiz hält an der tiefengeothermischen Nutzung des Untergrundes fest, trotz der beiden gescheiterten Versuche in Sankt Gallen und Basel. Eine Studie bestätigt nun ein entsprechendes Potenzial im Rheintal, in Tiefen zwischen 1.000 und 5.000 Metern.

Die gemeinsame Studie der Kantone Sankt Gallen und Graubünden belegt ein theoretisches Heißwasservorkommen im Sarganser Rheintal, Seeztal, Churer Rheintal und Vorderprättigau und stützt sich bei diesen Aussagen auf Modellrechnungen und Prognosen. Über die Ausdehnung des betrachteten Reservoirs, Schüttungsrate, Temperatur und andere Größen können allerdings keine Aussagen getroffen werden. Die Studie unterscheidet zwischen Regionen, die geeignet sind zur reinen Wärmeproduktion, beispielsweise in Walenstadt-Flums, Sargans, Landquart-Zizers und Domat-Ems, und jenen, die für eine gekoppelte Strom-Wärme-Produktion in Betracht kommen. Entzugsleistungen von mehr als 10 Megawatt könnten beispielsweise in den Regionen Vilters-Wangs, Bad Ragaz-Maienfeld, Chur und gegebenenfalls im Raum Bonaduz-Rhäzüns möglich sein, wie es in der Pressemitteilung der Staatskanzlei Sankt Gallen heißt.

Basis der Studie bildet eine Datenevaluierung aus vorhandenen Unterlagen durch die Stadtwerke Sankt Gallen und die Energieagentur Sankt Gallen, die vom Amt für Umwelt und Energie des Kantons Sankt Gallen und weiteren Ämtern des Kantons Graubünden 2014 in Auftrag gegeben wurde. Bewertet werden sollte das tiefengeothermische Potenzial der bereits genannten Regionen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass mehrere Regionen und Gemeinden auch für eine Fernwärmenutzung geeignet wären. Inwieweit nun weitere geothermische Projekte realisiert werden, liegt in der Hand der Kantone.

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