Der Stadtrat St. Gallen hat heute Nachmittag entschieden, das Geothermieprojekt St. Gallen vorerst weiterzuführen. Die erste Bohrphase soll abgeschlossen und währenddessen weitere Informationen für die spätere Datenauswertung gesammelt werden.
Nach Darstellung des St. Gallener Tagblatts stehen die Lokalpolitiker aller Parteien vorerst hinter dem Geothermie-Projekt, fordern aber Aufklärung. Auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bohrplatz herrsche kaum Zweifel – und keine Angst vor Nachbeben.
Trotz der Erschütterungen in St. Gallen wollen Winterthur und Zürich weiter auf Geothermie zur Energieversorgung setzen. Beide Städte wollen gemeinsam mit dem Unternehmen Geo-Energie Suisse die tiefe Geothermie in der Schweiz entwickeln.
Heute morgen wurde um 5.30 Uhr im schweizerischen St. Gallen in vier Kilometern Tiefe ein Erdbeben mit der Stärke 3,6 auf der Richter-Skala registriert, das deutlich spürbar war.
Wie auf der Projekt-Webseite der St. Galler Stadtwerke zu lesen ist, wurden die Bohrarbeiten bei der Geothermiebohrung im schweizerischen St. Gallen in 4.450 Metern beendet. Jetzt wurde mit den Fördertests im Airlift-Verfahren begonnen.
Der Thurgau ist momentan die vielversprechendste Region in der Schweiz für die Nutzung hydrothermaler Geothermie. Der Malm birgt dort Thermalwasservorkommen mit Temperaturen von ca. 120 Grad Celsius – gut geeignet für Strom- und Wärmeerzeugung aus tiefer Geothermie.
Es ist endlich soweit, rund 100 Sattelschlepper sind auf dem Weg von dem Firmensitz der ITAG in Celle nach St. Gallen in der Ostschweiz. Nach dem Errichten des Bohrtums soll mit den Bohrarbeiten am Anfang März begonnen werden.
Jörg Uhde, Leiter Geothermie bei Axpo AG Neue Energien, gibt auf www.tiefegeothermie.de Auskunft über die Aktivitäten des größten Schweizer Energieversorgers und verweist auf positive Synergien beim zweiten Projekt, das die Axpo AG in St.Gallen plant.