Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) diese Woche berichtete, gründete der Puchheimer Stadtrat gemeinsam mit der Geysir Europe GmbH die Kommanditgesellschaft geopex Gmbh & Co. KG. Durch diese Gesellschaftsform wird die kommunale Haftung begrenzt, erklärte der Stadtrat, Jens Tönjes, der SZ. Danach hält die Geysir Europe GmbH die Mehrheitsanteile an der Fördergesellschaft. Die Stadt Puchheim tritt hingegen nur als Minderheitskommandistin auf. Geopex soll neben dem Betrieb auch die Vermarktung der geothermischen Fernwärme übernehmen. Für eine Stromerzeugung aus dem geschätzt 85 Grad Celsius warmen Tiefenwasser reicht die Temperatur nicht aus.
Geplant ist ein Heizwerk mit einer thermischen Leistung von ca. 4,4 Megawatt. Aufgrund der regional bekannten, geologischen Erfahrungswerte, wird von von einer Schüttungsrate mit 80 Liter pro Sekunde in 2.300 Metern Tiefe ausgegangen, erklärte das Unternehmen Daldrup & Söhne, das die Bohrungen für das Geothermieprojekt Puchheim durchführen wird.
Die geologischen Voruntersuchungen waren positiv. Seit Jahren ist die Stadt im Besitz einer Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme. Nach Stadtrat Tönjes soll die Dublette auf städtischem Grund auf einem Feld am Laurenzer Weg niedergebracht werden, so die SZ. Dort ist auch das Gewerbegebiet Ikaruspark ansässig. Hier betreibt die Bayernwerk AG ein Gasblockheizkraftwerk, die gleichzeitig auch das örtliche Fernwärmenetz unterhält. Bereits jetzt ist gesichert, dass der Energieversorger einen Teil der Erdwärme abnehmen wird. Weitere Fernwärmeverträge wurden bereits mit Großgrundeigentümern, städtischen Bauten und Wohnparks geschlossen, so die SZ.
Anfang 2000 hatte der Kreistag im Landkreis Fürstenfeldbruck beschlossen, dass bis ins Jahr 2030 die gesamte Energie für Infrastruktur, Strom- und Wärmeversorgung über erneuerbare Energie bereitgestellt werden soll. Puchheim vollzieht seine Schritte in diese Richtung im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten konsequent. Das Tiefengeothermieprojekt Puchheim der geopex ist ein weiterer Puzzlestein, um dieses Ziel zu erreichen. Im nächsten Schritt geht es um die Finanzierung, so der Puchheimer Stadtrat.
Mit den Bohrungen soll bereits nächstes Jahr begonnen werden.