Eurobuildings S.p.A., eine italienische Ingenieur-Gesellschaft aus Servigliano, plant, zusammen mit einem Komitee aus Italiens führenden Forschungseinrichtungen, ein Off-Shore Geothermie-Kraftwerk zu errichten. Die Idee zu dem Projekt entstammt der Feder von Professor Patrizio Signanini, einem Mitarbeiter der “Gabriele D’Annunzio” University in Chieti. Die beteiligten Einrichtungen sind das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanismus, das Institut für Marine Geologie des Cnr-Ismar, das Bari Polytechnikum und das Zentrum für experimentelle Forschung in Geotechnologien an der Chieti Universität.
Der nach dem italienischen Wissenschaftler Luigi Ferdinando Marsili benannte Vulkan liegt im Tyrrhenischen Meer nördlich der Äolischen Inseln und ist der größte Unterwasservulkan Europas. Er erstreckt sich über eine Fläche von circa 2.000 Quadratkilometer mit einer ungefähren Länge von 70 Kilometern und 30 Kilometern Breite. Sein Gipfel liegt etwa 500 Meter unter der Wasseroberfläche, sein Fuß circa 3.000 Meter unter normal Null.
Das in 2006 begonnene “Marsili Projekt” erhielt in 2009 die Genehmigung des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung. Im Projektverlauf soll die neueste Unterseeforschungsausrüstung zu Einsatz kommen. Die zum Einsatz kommende Technik ist bereits aus Gas- und Öl-Bohrungen bekannt.
Das zwei Milliarden Euro teure Projekt soll 2012 beginnen. Es umfasst den Bau von vier schwimmenden Kraftwerken, die ab 2015 den Energiebedarf von 700.000 Menschen abdecken sollen. Das Marsili-Projekt startet mit der Explorationsphase und der Erstellung einer Plattform sowie der ersten Pilotbohrung in 800 Meter Tiefe bis 2013.
Erwartet werden Temperaturen im Bereich von 300 Grad Celsius. Das Leistungspotenzial des Marsili Projekts wird auf 800 bis 1.000 MW elektrischen Stroms beziffert, was einem mittleren Atomkraftwerk entspricht. Die Anlage wird in der Lage sein, 4,4 Milliarden kWh pro Jahr zu produzieren, genug, um eine Stadt wie Palermo zu versorgen. Das mögliche Potenzial von Off-Shore Geothermie-Kraftwerken soll ausreichen, um sieben bis 10 Prozent des italienischen Strombedarfs zu decken. (va)
Quelle: www.eniscuola.net, www.officinaenergiae.net, egec.info, wikipedia.org
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