Staatliche Förderung für Geothermie-Projekt im Schweizer Kanton Waadt

24.05.2019 | Erkundung & Analyse, Finanzierung, Internationale Projekte | Karin Jehle

Mit 14,4 Millionen Franken fördert das Bundesamt für Energie (BFE) Bohrungen am Fuß des Jura. Möglicherweise gibt es hier Potenzial für eine geothermische Wärmeversorgung vom Kanton Genf bis zum Kanton Neuenburg.

Wie die Aargauer Zeitung berichtete, hat die Projektgesellschaft EnergeÔ, an der auch Romande Energie beteiligt ist, letzte Woche den Fördervertrag mit dem BFE unterzeichnet. Wichtigster Grund für die staatliche Unterstützung von 14,4 Millionen Franken sei der erhebliche Mehrwert, den das Projekt für die Suche nach geothermischen Ressourcen in der Schweiz habe.

Im waadtländischen Vinzel, nahe des Genfer Sees, rechnet die Projektgesellschaft mit einem hydrothermalen Speicher am Fuß des Jura-Gebirgzugs, der möglicherweise ein Potenzial erschließt, das sich vom Kanton Genf bis zum Kanton Neuenburg und weiter erstreckt.

Geothermische Wärme für 1.500 Haushalte
Bis zu 2.200 Meter tief sollen die Bohrungen werden und heißes Tiefengrundwasser mit einer geschätzten Temperatur von 80 bis 85 Grad Celsius zu Tage fördern.

Dies sei ausreichend, um rund 70 Prozent der Haushalte in der nahegelegenen Gemeinde Gland zu versorgen. Die Aargauer Zeitung spricht von einem geschätzten jährlichen Wärmebedarf von rund 34 Millionen Kilowattstunden. Nach derzeitigem Kenntnisstand könne die Geothermie somit die jährlichen CO₂-Emissionen um 4.000 bis 5.000 Tonnen im Jahr senken.

Schon ab 2021/22 soll die Anlage in Betrieb gehen und die Wärmeversorgung aufnehmen. Die Gesamtkosten werden auf rund 23 Millionen Franken kalkuliert.

Quelle:

Aargauer Zeitung