Swissgrid sichert Geothermie-Projekt ab

28.09.2011 | Jochen Schneider

Die schweizerische Swissgrid übernimmt die Risikodeckung im Rhonetaler Geothermie-Projekt.

In Lavey-les-Bains plant die AGEPP SA (Alpine Geothermal Power Production), eine Gesellschaft aus Gemeinden, Kantonen und Stromversorgern, eine Geothermie-Anlage zur Produktion von Strom und Wärme. Die Bohrungen sollen bereits 2012 beginnen. 2013 soll die Anlage Strom und Wärme produzieren.

Die nationale Netzgesellschaft Swissgrid übernimmt die Risikodeckung für das Projekt im Rhonetal. Swissgrid führt in der Schweiz die Abwicklung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) durch, aus denen auch die Risikoabdeckung finanziert wird. Für diese Risikodeckung der Bohr- und Testkosten stehen maximal 150 Millionen Franken zur Verfügung. Bei den einzelnen Projekten sind maximal 50 Prozent der effektiven Bohr- und Testkosten abgesichert, sofern die zur Stromproduktion nötigen Temperaturen und Wassermengen nicht erreicht werden. In der geplanten Geothermiestrom- und Wärmeanlage im waadtländischen Lavey-les Bains beträgt die maximale Garantiesumme 8,3 Millionen Franken. In Lavey wird mit einer Temperatur von 110 Grad Celsius und einer Schüttungsrate von 40 Liter die Sekunde gerechnet. Gebohrt werden soll in einen tiefen Aquifer des alpinen Kristallin in 2,5 bis 3 Kilometer Tiefe. Diese Annahmen beruhen auf einem bereits erstellten geologischen 3-D Modell.  

Im späteren Betrieb soll die Anlage 3,5 GWh an Elektrizität liefern, was dem Verbrauch von 1000 Haushalten entspricht. An Wärme soll die Geothermie-Anlage 20 GWh produzieren, die in die existierenden Wärmenetze eingespeist wird. Auch ein Armasuisse-Betrieb (schweizerische Bundesbehörde) und das Thermalbad Lavey sollen mit Wärme beliefert werden.