SWM – Geothermieanlage am Michaelibad

01.03.2022 | Projekte | Enerchange

Die Stadtwerke München betreiben bereits sechs Geothermieanlagen in und um München. Die Siebte soll ab 2024 auf dem Gelände des Michaelibads im Münchner Südosten errichtet werden. Nach Fertigstellung soll die Anlage Wärme für rund 75.000 Münchnerinnen und Münchner liefern.

Während Münchens jüngste – und Deutschlands größte – Geothermieanlage an der Schäftlarnstraße im Testbetrieb läuft, sind die Stadtwerke München bereits in den Vorbereitungen für die nächste Anlage. So planen die SWM auf der westlichen Liegewiese des Michaelibads den Bau einer Geothermieanlage mit bis zu vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen.

Im Genehmigungsprozess erreicht das Projekt nun seinen ersten Meilenstein. Die Lokalbaukommission stimmt in ihrem Vorbescheid den Bau der Geothermieanlage zu. In der Begründung wird insbesondere auf das öffentliche Interesse zum klimaneutralen Umbau der Münchner Fernwärme verwiesen. Vorgaben werden vor allem im Bereich des Lärm- und Bauschutzes gemacht. Die Bezirksausschüsse Berg am Laim und Ramersdorf-Perlach, sowie die Anwohner:innen wurden im Vorfeld des Genehmigungsprozesses mehrfach informiert und deren Wünsche und Hinweise aufgenommen.

Michaelibad: Optimaler Standort im Münchner Südosten

Aus Sicht der SWM ist der Standort Michaelibad ideal geeignet für die Geothermienutzung, da:

  • ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist,
  • eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist,
  • ein hoher Wärmebedarf im Umfeld der geplanten Anlage besteht – nicht zuletzt das Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen könnte.

Die Geothermieanlage wird im nordwestlichen Eck des Freibadgeländes entstehen und aus zwei baulichen Anlagenteilen bestehen. Alte, nicht mehr genutzte Lager- und Betriebsgebäude des Bads an dieser Stelle werden im Vorfeld zurückgebaut, sodass diese Flächen für die Geothermieanlage zur Verfügung stehen. Nach Ende der Baumaßnahme kann ein Großteil der Liegewiese wieder von den Badegästen genutzt werden.

Die Planung der SWM sieht vor, die Beeinträchtigung für die Nachbarschaft möglichst gering zu halten, den Baumbestand und die Liegewiese zu schützen und gleichzeitig die Attraktivität des Bads langfristig zu erhöhen. So sollen in den laufenden Vorbereitungen neben den betrieblichen und technischen Voraussetzungen auch die Bedürfnisse der Menschen im direkten Umfeld und der Freibadgäste mit einbezogen werden. Über Bürgerbeteiligungen sollen Ideen der Bürger:innen zur Außengestaltung der Geothermieanlage gesammelt werden.

So geht’s weiter:

  • Derzeit werden die technischen Planungen für die Geothermiebohrungen, sowie die Wärmestation vorangetrieben. Vor Ort sichtbar ist aktuell nur der Rückbau, der nicht mehr genutzten Lager- und Betriebsgebäude.
  • Noch in diesem Jahr startet die Bürgerbeteiligung für die Außengestaltung der Anlage, sowie für die Attraktivitätssteigerung des Michaelibads. Die ausgewählten Ideen fließen dann in die technische Ausführungsplanung.
  • Parallel durchläuft das Projekt das reguläre Baugenehmigungsverfahren, in dem u.a. die Öffentlichkeit nochmals eingebunden wird.
  • Voraussichtlich 2023 wird die Baustelle vom Bereich der Liegewiese abgetrennt und eingerichtet.
  • Nach den bisherigen Planungen soll 2024 mit den konkreten Arbeiten an Bohrplatz und Wärmestation begonnen werden. Bohrbeginn ist voraussichtlich Anfang 2025.
  • Die Inbetriebnahme könnte 2029 erfolgen.

Die Stadtwerke München arbeiten am Gelingen der Wärmewende. Ihre Version: bis spätestens 2040 wollen die SWM den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. Mit der Errichtung der Geothermieanlage am Michaelibad steigt der erneuerbare Anteil der Münchner Fernwärme weiter.

Quelle:

Pressemitteilung der Stadtwerke München GmbH