Straubing

Projektgebiet:
Bohr-Schema in Straubing; Quelle: www.stadtwerke-straubing.com
Status
in Betrieb
TH 1 in m (MD)
825
TH 2 in m (MD)
800
Nutzungsart
Hydrothermal, Dublette
Temperatur in °C
36
Förderrate in L/s
45
Zielnutzhorizont
Malm
Installierte thermische Leistung in MW
4,1

Quelle(n)

www.uni-protokolle.de/nachrichten

Stadtwerke Straubing

Themen im Fokus mit Erwähnung dieses Projektes

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Die nördlichste Geothermieanlage im Molassebecken liegt in Straubing an der Donau.

Bereits seit dem Jahr 1992 wird in Straubing das Thermalwasser mit einer Temperatur von 36 Grad Celsius zu Badezwecken genutzt. Dafür wurde im Jahr 1990 eine Bohrung bis auf 825 Meter Tiefe niedergebracht mit einer Fündigkeit von 45 Litern pro Sekunde. Im Jahr 1992 erfolgte von einem zweiten Bohrplatz in ca. 1,7 Kilometern Entfernung die zweite Bohrung, ebenso vertikal, die für die Injektion genutzt werden sollte. Die Fündigkeit dieser Bohrung war jedoch zu gering. 1996 wurde dann in 600 Metern Tiefe ein Sidetrack  mit einer Länge von 1.087 Metern gebohrt. Die Endteufe lag bei 800 Metern. Durch Säurestimulation konnte die Injektivität dann verbessert werden, so dass eine Rückführung des geförderten Tiefengrundwassers möglich war. In die zweite Bohrung werden mit 17,5 bar ca. 40 Liter pro Sekunde verpresst. Die restlichen fünf Liter werden für das Hallen- und Freibad AQUAtherm verwendet. Das Thermalwasser ist seit 2001 als Heilwasser anerkannt.

Im Jahr 1999 erfolgte die Inbetriebnahme des Heizwerkes. Dieses kann bis zu sechs Megawatt an Wärmeleistung erbringen und versorgt über zwei getrennte Fernwärmenetze zahlreiche öffentliche und private Großabnehmer. Über Wärmepumpen wird das Wasser auf die für die Versorgung erforderlichen 70 Grad Celsius Heiznetztemperatur gebracht.

Die Baukosten betrugen insgesamt 23,5 Millionen DM - ca. 12 Millioen Euro. Finanzielle Unterstützung erhielten die Straubinger durch die Europäische Gemeinschaft mit 6,3 Millionen DM und vom Freistaat Bayern mit 2,6 Millionen DM.