Ein ursprünglich 320 Quadratkilometer großes Aufsuchungsgebiet hat die Erdwärme Breisgau – so der Projekttitel für das Unterfangen, das die Region mit klimafreundlicher Tiefenwärme versorgen soll – untersucht und nun auf die sieben Gemeinden mit den höchsten Potenzialen eingegrenzt. Hier geht die Badenova nun aktiv in die Öffentlichkeit, um Bürger:innen und Politik transparent zu informieren (wir berichteten).
Zwischen Dezember 2021 und März 2022 sollen Messtrupps mit jeweils drei Vibrationsfahrzeugen den tiefen Untergrund erkunden und mögliche Bohrziele ermitteln. Die von den Messfahrzeugen ausgesandten Schallwellen können bis in mehrere Kilometer Tiefe reichen und werden von den geologischen Schichten im Untergrund reflektiert. Die Reflexionen werden wiederum von sogenannten Geophonen (spezielle Mikrophone) aufgenommen. Nach einer umfassenden Datenanalyse können so detaillierte Bilder des Untergrunds erstellt werden.
Die Badische Zeitung berichtet von der Gemeinderatssitzung in Ehrenkirchen, bei der Klaus Preiser, Geschäftsführer der Wärmeplus, und Geothermie-Projektleiter Simon Laub das Projekt vorstellten und Fragen beantworteten. Nach Angaben der BZ nahm der Gemeinderat „die Präsentation zur Kenntnis“. Lediglich eine einzige Nachfrage von Michael Strub (CDU) habe es gegeben. Dieser habe sich für eine mögliche Suche nach Lithium interessiert.
Preiser erklärte daraufhin, dass man nicht wissen könne, ob Lithium gefunden werde, und wenn ja, ob man dieses auch wirtschaftlich extrahieren könne. Man habe aber eine Aufsuchungsgenehmigung, die sowohl Erdwärme als auch Sole und Lithium umfasse. Wenn Lithium gefunden werde, habe die Badenova also das exklusive Nutzungsrecht.
Insgesamt scheint die Stimmung in Ehrenkirchen unaufgeregt zu sein. Bürgermeister Thomas Breig erklärte auch, dass zunächst lediglich Messungen stattfänden. Der Gemeinderat werde stets auf dem Laufenden gehalten, wenn beispielsweise Bohrstandorte gefunden würden. Auch zur Entwicklung des Fernwärmenetzes werde man die Gemeinderät:innen fortwährend informieren. Insgesamt handele es sich um ein Leuchtturmprojekt, von dem potenziell auch Ehrenkirchen profitieren könne.