Es habe die wirtschaftliche Basis gefehlt, um die Wärmeversorgung in Gilching auf Tiefengeothermie umzustellen, heißt es in der Mitteilung der Gemeindewerke. Die Projektgesellschaft zeigte sich in einer schriftlichen Reaktion enttäuscht und überrascht. Man bedauere die Gilchinger Entscheidung gegen die erneuerbare Energie aus Tiefengeothermie. Der Zeitpunkt des Ausstiegs der Gemeinde Gilching sei auch insofern überraschend, weil bereits wichtige Zwischenziele für die Umsetzung des Geothermie-Projekts erreicht worden seien: Laut Silenos liegt die Bohrgenehmigung vor, die notwendigen Grundstücke sind gesichert und unmittelbar nach dem Eingang des Fördermittelbescheids kann mit den Arbeiten begonnen werden.
Geplant war, das Fernwärmenetz in Gilching, an das aktuell rund 800 Wohneinheiten angeschlossen sind, künftig mit der Wärme aus rund 3000 Metern Tiefe zu versorgen. „Geologische Untersuchungen und Machbarkeitsstudien bestätigten, dass die geothermischen Ressourcen im Unterbrunner Holz vielversprechend sind“, heißt es in der Mitteilung der Gemeindewerke. Allerdings lasse sich das Vorhaben unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht realisieren.
„Wir bedauern dies sehr, weil Tiefengeothermie eine bedeutende Technologie für unsere Energiezukunft sein kann und bleiben offen für neue Entwicklungen“, schreibt die Gemeinde, die nun aber auf eine Kombination aus zentralen Großwärmepumpen und einem Hackschnitzelheizwerk setzt. Eine Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger zur Wärmeversorgung ist für den 19. Februar 2025 um 18 Uhr im Veranstaltungssaal des Rathauses geplant.
Für Silenos-Geschäftsführer Felix Koselleck sind die wirtschaftlichen Zwänge der Kommune angesichts knapper Haushaltskassen nachvollziehbar. „Die hohen Anfangsinvestitionen in die Geothermie sind zwar durchaus herausfordernd. Aber dies ist eine Investition in die Zukunft, die die Region als Wirtschaftsstandort attraktiver machen wird“, so Koselleck. Angesichts der „bisherigen vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gilching“ bieten die Bergrechtspartner Silenos, Asto Geotec und Heizwerk Management an, gemeinsam weiter an einer tragfähigen Lösung für Gilching zu arbeiten.
Mit den Geothermie-Plänen der Projektgesellschaft Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal sollen mehrere Kommunen im Landkreis Starnberg mit Wärme aus Geothermie versorgt werden. Nach dem erklärten Ausstieg von Gilching sind noch Gauting und Weßling an Bord. „Wir wollen dieses zukunftsfähige Projekt fortführen und hätten Gilching natürlich sehr gern dabei mit im Boot“, so Silenos-Geschäftsführer Koselleck.
Gemeinde Gilching / Silenos Energy