In den 20 Monaten vom ersten Informationsgespräch mit Unterhachings Altbürgermeister Dr. Erwin Knapek bis hin zur finalen Abstimmung und Präsentation lernten die Gymnasiasten allerlei, sowohl fachlich als auch über sich selbst. „Unser Interesse für die Klimapolitik der Bundesregierung hat sich stark erhöht“, zog Lars Wimmer eine Gesamtbilanz. Nebenbei habe das Projekt-Seminar bei ihm und seinen vier Mitschülern „die Talente jedes einzelnen zutage gefördert, aber uns auch als Team zusammengeschweißt“.
Dass es nicht so einfach ist ein detailgetreues Modell der beiden Geothermie-Bohrungen zu fabrizieren, merkten die Ickinger Schüler rasch. Bei der Abschlusspräsentation gestern in Unterhaching legte Melanie Hansel dar, wie die teils 160 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten im süddeutschen Molassebecken aufgebaut sind, aus denen das Thermalwasser stammt. Um all diese Aspekte präzise aufzubereiten, informierten sich die Schüler in der Modellwerkstatt im Deutschen Museum in München. Wie aus Gips, Leimholz, Hasendraht und unterirdischem Originalgestein - den so genannten „Cuttings“ - letztlich das jetzt im bei der Geothermie Unterhaching ausgestellte Modell entstand, das auch eine „Störung“ in Form eines Gesteinsschichtenabbruchs bei Bohrung II sowie „Pfützen“ als Wasserreservoirs im 3.500 tief gelegenen Malmkarst zeigt, erklärte Amelie Empl.
"Es ist wichtig über Projekte wie dieses junge Leute für Energiethemen zu begeistern", so Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching im Rahmen der Präsentation des Modells. Er bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern des Günter-Stöhr-Gymnasiums für das Modell und lobte die tolle Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dem Unternehmen war es wichtig, den Schülern auf eine möglichst praxisnahe und anschauliche Weise Einblicke in die Branche der erneuerbaren Energien zu vermitteln und über die Geothermie, die vor allem in Bayern enorme Potenziale hat, zu informieren.
Am Ende der einstündigen Projekt-Präsentation verteilten die Schüler als Dankeschön Sonnenblumen an all jene, die sie seit September 2009 in ihr Projekt involviert hatten. „Ein Symbol für Energiegewinnung der Zukunft und für die Jugend, die diese Ideen weitertragen soll“, erläuterte Physiklehrerin Rita Graßl, die das Projekt initiiert und geleitet hat, den Blumengruß.
Quelle: Münchner Merkur, Geothermie Unterhaching