Das WFG verweist auf die Zuverlässigkeit der Geothermie bei der Strom- und Wärmeversorgung. "Damit können teurer Netzausbau und Speicherzubau entscheidend reduziert werden", so der WFG-Vorsitzende, Erwin Knapek, in der Pressemitteilung. Weiter heißt es, Tiefengeothermie sei CO2-neutral, dezentral und regelbar.
Die unklare Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) führe schon jetzt dazu, dass allein in Bayern fast eine Milliarde Euro an Investitionen in tiefengeothermische Strom- und Wärmeanlagen auf Eis liegen würden. Eine Einheitsvergütung von 8,9 Cent pro Kilowattstunde Strom hätte eine weitere Zurückhaltung bis hin zum kompletten Investitionsstopp zur Folge. "Alles über einen Kamm zu scheren, ist genau das falsche Signal", findet Knapek. "Die Tiefengeothermie ist nach weniger als einer Dekade da, wo die Windkraft vor 30 Jahren war, aber erst sechs Jahre im Betriebsmodus für die Stromerzeugung. Wir brauchen noch die Sicherheit des EEG. Hier alle erneuerbaren Energien in einen Topf zu werfen, ist nicht der richtige Weg. Das torpediert die Vielfalt der Erneuerbaren Energien und die Energiewende."
Die Branche braucht aus Sicht des WFG noch Entwicklungszeit bis zur vollen
Wettbewerbsfähigkeit. Die solle bei einer installierten elektrischen Leistung von etwa 500 bis 750 Megawatt erreicht sein. "Nur der differenzierte Umgang mit den einzelnen Technologien der Erneuerbaren Energien kann die Energiewende in Deutschland voranbringen", fordert Knapek. Neben Investitionssicherheit seien auch weitere Betriebserfahrungen und damit einhergehende Begleitforschung notwendig.
Darüber hinaus bestehe besonders im Wärmesektor noch Handlungsbedarf. Die Bundesregierung werde ihre selbstgesetzten Ziele im Bereich der erneuerbar erzeugten Wärme nicht erreichen, glaubt das WFG. Hier könne die Tiefengeothermie auch parallel zur Stromerzeugung einen signifikanten Beitrag leisten.