Modulare Stromerzeugung in Kirchweidach wird konkreter

03.05.2019 | Anlagentechnik | Karin Jehle
Installation von sechs Orcan-Module mit einer Gesamtleistung von 1 Megawatt  an der Geothermieanlage im oberbayerischen Kirchweidach, wo sie überschüssige Wärme hocheffektiv in Strom umwandeln..

Das erste Modul der Firma Orcan wurde Mitte April auf dem Kirchweidacher Bohrplatz angeliefert. Das modular aufgebaute Kraftwerk kann auf den wechselnden Wärmebedarf der Gemeinde flexibel reagieren.

Wie der Geschäftsführer der Geoenergie Kirchweidach, Franz Heidelsberger, in einer Videobotschaft mitteilte, wurde Mitte April das erste Modul zur geothermischen Stromerzeugung angeliefert. Die Stromerzeugung könne beginnen, sobald eine neue Förderpumpe installiert sei. Warum man von den im Februar dieses Jahres bei der Firma Climeon bereits beauftragten, ebenfalls modular aufgebauten Kraftwerkseinheiten nun auf die Produkte der Firma Orcan umgeschwenkt sei, wurde nicht mitgeteilt.

Wärmebedarf deutlich höher als geplant
Die Geothermieanlage versorgt in Kirchweidach mehr als 400 Haushalte und lokale Gewerbebetriebe mit regenerativer Fernwärme. Ein wichtiger Abnehmer sind die Gewächshäuser der Firma Steiner, die mittels geothermischer Wärme das ganze Jahr heimische Tomaten, Gurken, Paprika und Erdbeeren produzieren kann.

Sowohl bei den Haushalten als auch im Gemüseanbau sei der Wärmebedarf höher als anfangs geplant, berichtet Heidelsberger. Zudem schwanke die Wärmeabnahme jahreszeitlich und auch über den Tag verteilt stark.

Modulares Kraftwerk kann optimal reagieren
Daher sei ein modular aufgebautes Kraftwerk besser für Kirchweidach geeignet als ein größeres unflexibleres Kraftwerk. Die einzelnen Stromerzeugungsmodule der Münchner Firma Orcan Energy können intelligent vernetzt und dann abwechselnd einzeln oder gemeinsam angefahren werden – je nach aktuellem Bedarf.

Wenn viel Wärme vor Ort benötigt werde, müsse ein größeres Kraftwerk dann auch mal im Winter komplett stillgelegt werden, da keine Energie mehr für die Stromerzeugung übrig sei. „Des duet so em Kraftwoek net guat“, so Heidelsberger in seiner Videobotschaft.

Bis Ende 2020 sollen nun nach und nach weitere Module in unterschiedlichen Größen hinzukommen. Der erste Schritt sei getan.

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