Ried am Innkreis: Dritte Bohrung in Planung?

02.12.2014 | Jochen Schneider

Die Hälfte des Grobnetzes zur Verteilung der geothermischen Wärme ist im österreichischen Ried am Innkreis ausgebaut. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch, so dass es Überlegungen zu einer dritten Bohrung gibt.

"Derzeit ist alles voll ausgeschöpft", äußerte sich Helmut Binder, Geschäftsführer der Energie Ried, die das Projekt maßgeblich mitbetreibt gegenüber dem Online-Portal nachrichten.at. "Alles, was wir momentan im Probebetrieb an Energie entnehmen dürfen, verkaufen wir", so Binder weiter. "Wir gehen davon aus, dass wir in dieser Heizsaison auskommen, ohne das vorhandene Gas-Backup einsetzen zu müssen."

Momentan wird in der größten Geothermieanlage Österreichs zwar nur mit 55 Liter Heißwasser pro Sekunde auf Grund einer behördlichen Auflage gefördert. Aber in einem Jahr sollen es 75 bis 80 Liter pro Sekunde sein. Dann wird auch ein Temperaturanstieg von 87 auf bis zu 92 Grad Celsius erwartet. Laut zweier Studien kühlt sich das heiße Tiefengrundwasser bei schneller Förderung weniger rasch ab.

Nach der Erschließung wurde sogar eine Temperatur von 107 Grad Celsius in der geplanten Förderbohrung gemessen. Jedoch war bei der Förderung auch in benachbarten Anlagen in Bayern eine Druckbeeinflussung festzustellen, so dass die kältere Rückführbohrung als Förderbohrung verwendet werden musste. Diese Temperaturen von 107 Grad Celsius im Untergrund haben die Verantwortlichen immer noch im Hinterkopf, so dass Sie sich mit einer dritten Bohrung am Standort des Heizwerkes in Mehrnbach beschäftigen. Laut Binder ist es nur eine Frage der Zeit: "Der Kundenandrang ist so groß, dass wir mehr brauchen werden". Schon jetzt warten einige Großbabnehmer auf ihren Anschluss.

Quelle:

nachrichten.at