Unterhaching

Projektgebiet:
Geothermieprojekt Unterhaching
Eingang der Geothermie-Anlage in Unterhaching; Quellen: www.geothermie-unterhach
Status
in Betrieb
TH 1 in m (MD)
3.350
TH 2 in m (MD)
3.580
Nutzungsart
Hydrothermal, Doublette
Temperatur in °C
122
Förderrate in L/s
ca. 150
Mineralisation in mg/L
k.a.
Installierte thermische Leistung in MW
38

Kontakt

Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG
Bahnhofsweg 8
82008 Unterhaching

Telefon: (089) 6659826-0
Fax: (089) 6659826-22
E-Mail: info [at] geothermie-unterhaching.de

Beteiligte Firmen

Quelle(n)

www.geothermie-unterhaching.de

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Die thermischen und geologischen Gegebenheiten in Unterhaching sind optimal. Mit einer thermischen Leistung von 30,4 Megawatt war das Geothermie-Kraftwerk, bezogen auf die thermische Leistung, eines der größten seiner Zeit in Deutschland. Zunächst produzierte das Kraftwerk mit einer Kalina-Anlage auch Strom. 2017 entschied sich der Beteiber jedoch, die Stromerzeugung außer Betrieb zu nehmen, da aufgrund der stetig steigenen Anzahl an Wärmeabnehmern immer weniger thermische Energie für die Stromproduktion übrig blieb.

Betreiber der im April 2009 ans Netz gegangenen Geothermie-Anlage ist seit 1. Januar 2014 die Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG, eine 50-prozentige Tochter der Erdwärme Grünwald GmbH und der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG. Die Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG ist wiederum eine 100-prozentige Tochter der Gemeinde Unterhaching und Lieferant der Wärmeabnehmer in Unterhaching. Mit der Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG gibt es einen langfristigen Wärmeliefervertrag. Am 1. Januar 2014 sind die Angestellten und das Kraft-, Heiz- Spitzenlast- und Redundanz-Heizwerk von der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG in die neue Gesellschaft übergegangen.

Die Anlage Unterhaching war im Münchner Raum die erste, die in Tiefen von über 3.000 Metern bohrte, um heißes Tiefengrundwasser zu erschließen. Ursprünglich war die Anlage zur Stromerzeugung geplant, wurde jedoch noch vor Inbetriebnahme als Wärme-geführte Anlage konzipiert. Zunächst war die Anlage im Winter ausschließlich auf Wärmeproduktion ausgelegt, während im Sommer die Kalina-Anlage auch Strom produzierte. Ein Ringschluss mit der Geothermieanlage im benachbarten Grünwald gibt Unterhaching ein Back-Up und eine geothermische Redundanz.

Da die regenerative Wärme sich in der Kommune zunehmender Beliebtheit erfreute stand jedoch vermehrt nicht mehr genug Wärme für eine wirtschaftlichen Betrieb der Stromerzeugung zur Verfügung. 2017 fiel die Entscheidung, das Kalina-Stromkraftwerk dauerhaft außer Betrieb zu nehmen.

Die Gesamtinvestition für die Geothermieanlage in Unterhaching belaufen sich auf etwa 80 Millionen Euro, davon 16 Millionen Euro für die Kalina-Anlage (inklusive Wartung in den ersten 10 Jahren). Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des ZIP-Programms (Zukunftsinvestitionsprogramm) der Bundesregierung, des BMU, des Freistaats Bayern und des KfW-Programms für erneuerbare Energien. Der betriebswirtschaftliche Amortisationszeitraum ist auf 15 Jahre angelegt.

Die Anlage in Unterhaching trägt als Pionierprojekt im Süden von München in bedeutendem Maß zur Erforschung der tiefen Geothermie bei. Unter anderem wurde durch die enge Zusammenarbeit mit Baker Hughes hier in den letzten Jahren eine 150 Liter-Pumpe für den Einsatz bei Temperaturen über 120 Grad Celsius entwickelt. Darüber hinaus ist die Anlage mit den damals tiefsten Bohrungen und den hohen Wassertemperaturen der Wegbereiter für Stromprojekte in den größeren Tiefen der in Richtung der Alpen abtauchenden Malm-Karbonatplattform.