Gestern nachmittag hat der Geschäftsführer der Geothermischen Kraftwerksgesellschaft Traunreut, Thomas Neu, auf dem Bohrplatz in Weisbrunn bei Traunreut den Bürgermeister und die Stadträte der Gemeinde über die erste Bohrung und das vorläufige Ende des Ergiebigkeitstests informiert: In einer Tiefe von 5.067 Metern Tiefe wurde ausreichend Thermalwasser in bester Malmqualität erschrotet. Der Wermutstropfen ist jedoch dass die Temperatur des Tiefengrundwassers unter den Erwartungen zurückblieb.
Sonnenuntergang am Bohrplatz der Geothermiebohrung in Traunreut während des Ergiebigkeitstests. (Quelle: Geothermische Kraftwerksanlagen Traunreut)
In dem mehrwöchigen Test wurde das Bohrloch gereinigt und die hydrochemische Zusammensetzung des Tiefengrundwassers festgestellt. Die Fließrate lag dabei über 130 Liter pro Sekunde. Die Temperatur wurde am Brunnenkopf mit 106 Grad Celsius gemessen. Neu erwartet aber langfristig noch einen Anstieg auf 115 Grad Celsius - die Erwartungen von 130 Grad Celsius wurden jedoch enttäuscht. Dies bedeutet in erster Linie, dass das Kraftwerk kleiner gebaut werden muss als geplant. Jedoch dies wird von der Fündigkeitsversicherung, die bei der Munich RE abgeschlossen wurde, abgedeckt, so dass eine Fortführung des Projektes gesichert ist.
Trotzdem ließen sich Neu und seine Gäste die Feier nicht verderben und stießen mit frisch gezapftem Tiefengrundwasser auf die erste Bohrung und den weiteren Fortgang des Projektes an. Und dann löste Bürgermeister Parzinger sein Versprechen eines Bades im Thermalwasser ein. (js)
Quelle: Wochenblatt