Wie GSC Research in einem Bericht zur Hautversammlung von Renerco am 25. Juli 2012 schreibt, habe der Vorstand Stellung bezogen zu den Geothermieprojekten in Dürrnhaar und Kirchstockach, an denen Renerco über das Joint Venture Süddeutsche Geothermieprojekte Gesellschaft (SGG) mit Hochtief beteiligt ist. Demnach sei nach Aussagen von Vorstandssprecher Matthias Florian Taft in Dürrnhaar die Pumpe inzwischen eingebaut. Das Unternehmen gehe davon aus, dass im Herbst der Betrieb aufgenommen wird. Das Projekt Kirchstockach laufe entsprechend der Planungen. Durch die Finanzierung des Projektes in Dürrnhaar mit der Bayern LB (1, 2, 3) habe es bereits erste Mittelzuflüsse gegeben. Darüber hinaus habe die SGG auf vier Feldern die Projektrechte verkauft, nachdem für die nahe Zukunft keine eigenen Bohrungen geplant seien. An das Joint Venture seien derzeit noch Darlehen in Höhe von 17 Millionen Euro ausgereicht.
Auf die Frage eines Aktionärs nach Nutzung der Abwärme in den Geothermieprojekten habe Taft ausgeführt, dass im Moment noch keine konkrete Wärmeauskopplung stattfindet, berichtet GSC Research. Die hohe Stromvergütung sichere nach Darstellung von Taft eine grundlegende Wirtschaftlichkeit. Es wird jedoch an beiden Standorten an konkreten Projekten zum Absatz von Wärme gearbeitet, um die Projekte weiterzuentwickeln.
Als Begründung für die verspätete Inbetriebnahme habe Taft auf Probleme mit der Pumpe verwiesen, die bei einem anderen Projekt aufgetreten seien. Die SGG sei daraufhin vorsichtiger beim Pumpeneinbau und beim Anfahren vorgegangen. Nach dem erfolgreichen Einbau sollte der Betrieb jetzt bald aufgenommen werden, hoffe Taft.
Von den Geothermieprojekten und der im Erfolgsfall daraus resultierenden positiven Unternehmensentwicklung werden die Aktionäre nicht mehr profitieren können, schreibt GSC Research. In den letzten Monaten habe die BayWa r.e. GmbH ihren Anteil auf über 95 Prozent erhöht, so dass der bereits angekündigte Squeeze-out der restlichen Aktionäre bald erfolgen werde. Die Unternehmensbewertung sei bereits angelaufen.
Mit 3,5 Millionen Euro hat Renerco einen deutlich geringeren Gewinn erwirtschaftet als in dem bisher am erfolgreichsten Jahr 2010. Die Umsatzverteilung im vergangenen Jahr entfiel jeweils zu fast 50 Prozent auf Wind und Photovoltaik. Zu den Meilensteinen zählt die verstärkte Internationalisierung durch Windprojekte, die in Polen, Frankreich, Italien und Großbritannien realisiert werden konnten. In der Gruppe verzeichnete Renerco beim Ergebnis nach Steuern einen kräftigen Anstieg von 6,4 auf 19,3 Millionen Euro. Die Gesamtleistung beläuft sich auf 154,7 Millionen Euro. Auch bedingt durch die noch stärkere Internationalisierung schätze Taft die weiteren Aussichten positiv ein. (JS/DW)