Bereits seit 2005 wollte Enex Power Germany bei Gelting, westlich von Geretsried nach Thermalwasser bohren. Doch der Projektanfang verzögerte sich immer weiter, unter anderem auf Grund der Wirtschaftskrise und dem Verkauf der Muttergesellschaft Geysir Green. Inzwischen ist die Hörmann Gruppe aus Kirchseeon Hauptgesellschafter von Enex Power Germany, und konnte das Projekt letztendlich beginnen.
Mit einer Dublette sollte das hydrothermale Wasser im Malm für Strom und Wärme nutzbar gemacht werden. Die seismischen Messungen lieferten gute Ergebinsse.
Nach dem Bohrplatzbau am Hofgut Breitenau südlich von Gelting konnte Anfang 2013 mit den Bohrarbeiten begonnen werden. Als Bohrziel war die Rifffazies im Malm anvisiert, im Gegensatz zu zahlreichen anderen Bohrungen die sich in erster Linie auf Störungen konzentrierte. Es wurde die tiefste Geothermie-Bohrung Europas abgeteuft mit einer fast horizontalen Ablenkung in der Endteufe, die in 6.036 Meter Mitte 2013 erreicht wurde. Die gemessenen Temperaturen waren mit 165 Grad Celsius höher als vermutet. Doch anstatt der geplanten 100 - 150 Liter pro Sekunde lieferte die Bohrung weniger als 10 Liter pro Sekunde, was die Bohrung unwirtschafltich machte. Die Fündigkeitsversicherung, die mit der Munich Re abgeschlossen wurde übernahm den entstandenen Schaden, jedoch wurde die Fortsetzung des Projektes erst einmal unterbrochen. 2017 wurde mit der Bohrung eines Sidetracks versucht, das Projekt doch noch zum Erfolg zu führen. Doch auch hier war die Fündigkeit in 5.700 Metern Tiefe enttäuschend. Im November 2017 wurde das Bohrgerät abgebaut und die Energie Geretsried GmbH aufgelöst.
Enex Power Germany will jedoch trotz der Trockenheit des Reservoirs die Bohrung nicht aufgeben und hat im Dezember 2018 einen Förderantrag beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Dieser soll prüfen, wie die im Tiefengestein gespeicherte Wärme doch noch genutzt werden kann. Im Gegensatz zu der hydrothermalen Geothermienutzung, bei der heißes Teifengrundwasser gefördert wird, findet sich beispielsweise im elsässischen Soultz-sous-Fôret ie petrothermale Nutzung, bei der Wasser unter hohem Druck in künstlich geschaffene Risse und Klüfte verpresst wird. Das Wasser wird durch das heiße Tiefengestein aufgeheizt und dann wieder an die Oberfläche befördert, wo ihm dann die Energie in Form von Wärme entzogen und zur Stromerzeugung genutzt wird. Es wäre das erste Mal bei dem ein solchen Verfahren Bayern durchgeführt wird.
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